# taz.de -- Sonntaz-Streit: Sind Schamhaare wieder sexy?
       
       > Popstar Madonna und die Schauspielerin Christine Kaufmann werben für mehr
       > Freiwuchs unter den Achseln und im Intimbereich. Was halten Sie davon?
       
 (IMG) Bild: Bei Männern nicht so das Thema: Achselhaare.
       
       „Ekelalarm! Madonna zieht blank und zeigt Achselhaar“, [1][skandierte der
       Focus], als Madonna vor einigen Tagen im Internet ein Foto mit zart
       bewachsenen Achselhöhlen veröffentlichte . Follower der 55-Jährigen zeigten
       sich in den Bildkommentaren ebenso bestürzt und angewidert.
       
       Ähnlich schlecht ist der öffentliche Leumund frei wachsenden Haares im
       weiblichen Intimbereich. Diesen Ekel machte sich etwa eine Kampagne der
       Tierrechtsorganisation PETA 2012 zunutze: [2][Auf dem Plakat wallen sich
       lange braune Strähnen aus dem zartrosafarbenen Schlüpfer des Topmodels,
       dazu der eindeutig zweideutige Slogan "Pelzbesatz: nicht sexy".] 
       
       Schon ein paar sichtbare Haare in den falschen Körperregionen gelten in den
       westlichen Gesellschaften des 21. Jahrhunderts als ästhetische und
       hygienische Farce. Als unverhohlene, ja kalkulierbare Provokation. [3][Laut
       einer Studie von Elmar Brähler und Aglaja Stirn an der Universität Leipzig
       rasieren sich 88 Prozent junger Frauen im Intimbereich.] 
       
       Gemeinsam haben Pop, Pornoindustrie und Prominenz im letzten Jahrzehnt ein
       verbindliches, vollrasiertes Schönheitsideal geschaffen, gekrönt durch die
       legendäre Forderung Victoria Beckhams, die Intimrasur für Frauen ab 18
       Jahren zur Bürgerpflicht zu erheben. Schamhaar scheint heute, wenn
       überhaupt, nur in in kleinen, genau definierten Bereichen legitim.
       
       Doch innerhalb der Popkultur und im Feminismus gibt es schon seit vielen
       Jahren gegenläufige Strömungen. Beth Ditto, Gossip-Sängerin und Mode-Ikone,
       wirbt schon lange für den Achselbusch als rebellisches Symbol weiblicher
       Freiheit, Selbstbestimmtheit und Natürlichkeit. Das [4][nie um eine
       Provokation verlegene Hipster-Modelabel American Apparel] stellte Anfang
       des Jahres mit schambehaarten Schaufensterpuppen infrage, was überhaupt
       attraktiv ist. Und in ihrer Ausgabe vom Dienstag berichtet die Bild groß
       über das neue Buch der Schauspielerin Christine Kaufmann, die "eine Lanze
       für mehr Schamhaar" brechen möchte. Achsel- und Intimhaar ist zugleich ein
       ästhetisches und politisches Thema.
       
       Wie stehen Sie dazu: Folgen Sie dem haarlos-Trend oder bevorzugen Sie die
       Schönheit des Natürlichen? Finden Sie mehr Haar bei Frauen sexy?
       
       Diskutieren Sie mit! Die sonntaz wählt unter den interessantesten
       Kommentaren einige aus und veröffentlicht sie in der sonntaz vom 05./06.
       April 2014. Der Kommentar sollte etwa 900 Zeichen umfassen und mit dem
       Namen, Alter, einem Foto und der E-Mail-Adresse der Autorin oder des Autors
       versehen sein. Schicken Sie gerne bis Mittwoch, 02. April, eine Mail an:
       streit@taz.de
       
       1 Apr 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.focus.de/kultur/musik/madonna-achsel-haar-instagram-diese-stars-ziehen-blank-und-zeigen-achselhaar_id_3705681.html
 (DIR) [2] http://www.peta.de/joannakrupapelzbesatz#.Uzqexvew29s
 (DIR) [3] http://www.zv.uni-leipzig.de/service/presse/nachrichten.html?ifab_modus=detail&ifab_id=3180
 (DIR) [4] /1/archiv/digitaz/artikel/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Christoph Farkas
       
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