# taz.de -- Studie zu Strategien gegen Rechts: „Inhaltliche Auseinandersetzung“
       
       > Um Rechtspopulisten keine Bühne zu bieten, muss man sich mit deren
       > Argumenten auseinandersetzen, sagt Extremismusexperte und Studienautor
       > Ulrich Overdieck.
       
 (IMG) Bild: Reden ist Silber, eine Gegendemo ist in diesem Fall Gold: NPD-Aufmarsch im März in Berlin
       
       taz: Herr Overdieck, der Verein für Demokratische Kultur in Berlin und die
       Friedrich Ebert Stiftung haben diese Woche eine Studie zu „Strategien gegen
       Rechtsextremismus“ vorgestellt. Wie erfolgreich begegnet man denn den
       Rechten in Berlin? 
       
       Ulrich Overdieck: In den Bezirksverodnetenversammlungen (BVV) ist zum
       Beispiel vereinbart, auf Äußerungen der NPD-Mandatsträger mit inhaltlichen
       Zurückweisungen zu reagieren. Gerade vor der Öffentlichkeit ist es wichtig,
       auch begründen zu können, warum man einen ernsthaften Dialog mit den
       Rechten verweigert. Etwa bei Themen wie Asyl und Einwanderung oder
       Gedenkkultur, bei denen rassistische Inhalte auch in der Mitte der
       Gesellschaft anzutreffen sind. Berlin fährt hier eine erfolgreiche und
       empfehlenswerte Strategie.
       
       Zeigt die Mobilisierung der NPD gegen das Flüchtlingsheim in Hellersdorf
       nicht auch die Grenzen politischer Handlungsfähigkeit gegen Rechts? 
       
       Die erste Anwohnerversammlung war für Politik und Zivilgesellschaft eine
       Art Schockmoment. Die rechtsextreme Mobilisierung war ziemlich gut
       organisiert: Als Anwohnerversammlung angekündigt, waren auch sehr viele
       Rechtsextreme da. Andere Bezirke werden daraus aber gelernt haben.
       
       Inwiefern? 
       
       Die Informationspolitik im Vorfeld muss verbessert und der NPD so die
       Chance genommen werden, sich zu inszenieren. Sorgen und Ängste der
       Bürgerinnen und Bürger gilt es ernst zunehmen, rassistische Ressentiments
       sind jedoch in die Schranken zu weisen. Auch seitens der Politik muss
       deutlich gemacht werden: Solche Heime sind keine Kriminalitätsschwerpunkte.
       
       Was ist mit Parteien wie der eurokritischen Alternative für Deutschland,
       die ja nicht offen rechts oder nationalistisch auftreten? 
       
       Bei solchen Parteien muss umso mehr eine inhaltliche Auseinandersetzung
       stattfinden - eben weil sie nur Versatzstücke rechter Ideologie in sich
       tragen und daher auch eher Akzeptanz in der Bevölkerung finden.
       
       3 Apr 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Baran Korkmaz
       
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