# taz.de -- Kommentar Netzneutralität: Geld gegen Geschwindigkeit
       
       > Die neuen Richtlinien der US-Regulierungsbehörde FCC bedeuten den Bruch
       > mit der Netzneutralität. Die großen Netzanbieter haben sich durchgesetzt.
       
 (IMG) Bild: Finanzschwächere Internetnutzer werden in den USA künftig wohl zur Schnecke gemacht.
       
       Erst im Mai werden die neuen Richtlinien der
       US-Kommunikations-Regulierungsbehörde FCC vorgestellt, wie zukünftig
       Datenverkehr in den USA behandelt wird. Eigentlich sollen sie das offene,
       neutrale Internet sichern. Das würde bedeuten: Alle Daten sollen gleich gut
       oder gleich schlecht behandelt werden, unabhängig von Absender, Empfänger
       oder Inhalt – so die Idee der Netzneutralität.
       
       Doch nun zeichnet sich ab: Die neuen Regeln der Regulierungsbehörde könnten
       das Gegenteil, den Bruch mit dem Prinzip der Netzneutralität, befördern.
       Denn das, was Medienberichten zufolge nun die FCC plant, bedroht das Netz:
       Künftig könnte eine Überholspur für die Daten jener erlaubt sein, die dafür
       bezahlen. Übersetzt hieße das: YouTube ruckelfrei – die E-Mail kommt dafür
       vielleicht später an.
       
       Der Grund für die FCC-Vorschläge liegt im US-Ansatz für Regulierung. Die
       Kompetenzen der FCC sind vergleichsweise gering – und Markteingriffe sind
       im politischen Betrieb der Vereinigten Staaten überaus unpopulär. Bereits
       zweimal scheiterte die FCC vor Gericht mit relativ strikten, aber bereits
       lückenhaften Regelungen.
       
       Nun droht sie mit ihrem dritten Anlauf endgültig festzuschreiben, was den
       Wünschen der großen Netzanbieter in den USA entspricht: die Möglichkeit,
       von Google, Facebook, Amazon und Co Geld zu nehmen und damit die Gleichheit
       der Daten aufzuheben.
       
       Die großen Anbieter im Netz hätten damit kein Problem. Sie verfügen über
       ausreichend Geld, um von einer solchen Neuregelung sogar zu profitieren.
       Auf der Strecke blieben hingegen neue Firmen, die nicht in gleicher Weise
       konkurrieren können – und die Endnutzer. Denn dort, wo die Kapazitäten
       knapp sind, gehen garantierte Bandbreiten für die großen Anbieter zulasten
       des sonstigen Verkehrs: Er muss sich durch den Leitungsrest quetschen.
       
       25 Apr 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Falk Steiner
       
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