# taz.de -- Medien im Iran: Die Freiheit der Zeitungen
> Hafturteile für sogenannte Pressevergehen sollen im Iran in Geldstrafen
> umgewandelt werden. Eine kritischere Berichterstattung wird dadurch
> wieder wahrscheinlicher.
(IMG) Bild: Ab jetzt könnten wieder relevante Meldungen in der Zeitung stehen.
TEHERAN dpa | Im Iran sollen Journalisten für sogenannte Pressevergehen
demnächst keine Haftstrafen mehr drohen. „Regierung und Justiz haben sich
darauf geeinigt, dass es keine Haftstrafen mehr für Vergehen in der Presse
geben sollte“, sagte Kultusminister Ali Dschanati am Dienstag. Sie sollen
demnächst zu Geldstrafen umgewandelt werden, erläuterte der Minister, der
auch für die Presse zuständig ist, nach Angaben der Nachrichtenagentur
Mehr.
Bis jetzt wurden bei solchen Verstößen die betroffenen Zeitungen
geschlossen und in manchen Fällen Herausgeber oder Chefredakteur
inhaftiert. Präsident Hassan Ruhani und sein Kultusminister Dschanati
fordern aber eine Änderung der Gesetze. Die jetzigen seien unklar, daher
könnte jede Kleinigkeit von der Justiz als Pressevergehen interpretiert
werden.
Zu den betroffenen Vergehen gehören Beleidigung der islamischen Werte oder
Vorschriften. Im Februar wurden die reformorientierte Zeitung Aseman
geschlossen und der Chefredakteur inhaftiert. Das Blatt hatte das
islamische Recht auf Vergeltung für Familien von Opfern, das de facto das
Justizsystem untergräbt, kritisiert.
Auch Kritik an bestimmten politischen Entscheidungen werden, laut jetziger
Kriterien, in manchen Fällen auch als Propaganda gegen das System und
Gefährdung der nationalen Sicherheit ausgelegt. Dann könnten die
Angelegenheit sogar als Spionagefall behandelt werden.
7 May 2014
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