# taz.de -- Relegationspiel Fürth gegen den HSV: Der Dino zittert sich durch
       
       > Mit einem denkbar knappen Ergebnis wendet der HSV den Abstieg aus der
       > Fußball-Bundesliga ab. Am Ende sichert Torwart Drobny ein 1:1.
       
 (IMG) Bild: Der Fürther Ilir Azemi (r.) kämpft mit den Hamburgern Dennis Diekmeier (l.) und Johan Djourou um den Ball
       
       FÜRTH taz | In Fürth herrschte am Sonntag ein leichter Westwind. Das ist
       insofern bemerkenswert, als die Rauchschwaden, die unmittelbar vor Anpfiff
       aus dem HSV-Block aufstiegen, minutenlang dem Anhang des selbst ernannten
       Dinosauriers der Liga die Sicht vernebelten. Weil dort auch ein halbes
       Dutzend Böller gezündet wurde, stand das Urteil der Fürther Fans früh fest:
       „Absteiger!“
       
       Es sollte anders kommen: Mit einem herbeigezitterten 1:1 schaffte der HSV
       schließlich den Klassenerhalt – dank eines frühen Führungstreffers: Nach
       einem Eckball von Rafael van der Vaart konnte Pierre-Michel Lasogga
       reichlich unbedrängt zum 0:1 einköpfen (14.).
       
       Nach einer Viertelstunde durfte der HSV sich also wieder als Bundesligist
       fühlen und konnte die Partie von nun an gelassener angehen. Nach dem 0:0 im
       Hinspiel hätte den Gästen schließlich auch ein 1:1 gereicht, um nach einem
       schlechten Hinspiel und zuletzt fünf Niederlagen in Folge doch noch die
       Liga halten zu können.
       
       Dabei hatte HSV-Trainer Mirko Slomka im Vergleich zum Hinspiel drei
       Änderungen vorgenommen: Für Michael Mancienne, Robert Tesche und Tomás
       Rincón spielten Heiko Westermann, Marcell Jansen und Tolgay Arslan. Die
       vierte Umstellung erfolgte dann unfreiwillig: Denn nach einer halben Stunde
       war für Johan Djourou Schluss. Der Verteidiger blieb nach einem Foul an
       Rahman Baba selbst verletzt liegen und musste vom Platz getragen werden;
       für ihn kam Mancienne, der sich nahtlos in eine Hamburger Abwehr einfügte,
       die so sicher stand wie selten in dieser Saison.
       
       Fürth spielte in der Folgezeit zu viele lange Bälle, über die sich vor
       allem Hamburgs Innenverteidiger Heiko Westermann freute. Umgekehrt ging das
       Kalkül des HSV, möglichst viele Standardsituationen herauszuarbeiten, im
       ersten Durchgang voll auf – Schiedsrichter Knut Kircher zog sich jedenfalls
       schon früh den Ärger der Fürther Fans zu.
       
       ## Verdiente Führung
       
       Dabei diente der Referee allerdings auch ein wenig als Projektionsfläche,
       denn außer einer Torchance von Ilir Azemi (39.) hatte Fürth kaum
       nennenswerte Offensivaktionen, die 1:0-Halbzeitführung der Gäste war also
       nicht unverdient. Zumal Lasogga in der 35. Minute eine weitere gute
       Möglichkeit hatte, die Wolfgang Hesl allerdings vereitelte.
       
       Bei Fürth machte sich zudem das Fehlen von Niko Gießelmann bemerkbar, der
       gelbgesperrt ausfiel. Dessen Vertreter Rahman Baba ist ein hoch
       talentierter Verteidiger, für Nerven-Spiele wie das vom Sonntag mit seinen
       19 Jahren allerdings noch nicht robust genug. Die Hamburger Spieler
       durchschauten das früh und spielten so gut wie jeden Angriff über die linke
       Fürther Abwehrseite.
       
       Auch im zweiten Durchgang fing der HSV konzentriert an und blieb
       spielbestimmend. Nach einem Freistoß von Hakan Çalhanoglu scheiterte
       Lasogga erneut mit einem Kopfball an Hesl, der aus einem Meter Entfernung
       parierte (52.). Kurz darauf verdaddelte Benjamin Röcker den Ball vor dem
       eigenen Strafraum, doch Arslan schoss drüber.
       
       ## Der Ausgleich
       
       So anfällig die Defensive der Fürther also blieb – offensiv kam nun etwas
       mehr Zug in die Aktionen der Franken, die sich eigentlich vorgenommen
       hatten, ähnlich wie im Hinspiel den HSV mit Tempofußball zu irritieren. In
       der 59. Minute klappte das einmal und prompt stand es 1:1. Nach einer
       schnellen Kombination und einem intelligenten Zuspiel von Zoltán Stieber
       traf Stephan Fürstner.
       
       Nun war die Kulisse da, und prompt wurden die Aktionen des HSV fahriger.
       Stieber hatte in der 62. Minute eine gute Möglichkeit zur Fürther Führung,
       scheiterte aber am starken Jaroslav Drobný, der kurz darauf auch gegen Ilir
       Azemi zur Stelle war (69.).
       
       Der HSV wirkte nun erneut konditionell nicht mehr auf der Höhe und konnte
       von Glück sagen, dass die stark verbesserten Fürther an diesem Nachmittag
       nicht die Cleverness bei den entscheidenden Zuspielen erfunden hatten.
       Einmal kamen die Fürther noch durch: In den Schlusssekunden parierte Drobný
       Kopfbälle von Niklas Füllkrug und Benjamin Röcker.
       
       18 May 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Christoph Ruf
       
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