# taz.de -- OSZE-Beobachter festgesetzt: In der Hand von Separatisten
       
       > Vier Mitglieder einer OSZE-Beobachtergruppe werden im Osten der Ukraine
       > von prorussischen Separatisten festgehalten.
       
 (IMG) Bild: Ein Checkpoint der prorussischen Milizen in der Nähe von Donezk.
       
       KOPENHAGEN/KIEW dpa/rtr | Ein seit einem Tag in der Ostukraine vermisstes
       Team von vier zivilen OSZE-Beobachtern befindet sich in der Hand von
       prorussischen Separatisten. Das teilte am Dienstag der dänische Handels-
       und Entwicklungsminister Mogens Jensen der Nachrichtenagentur Ritzau in
       einer Mail mit.
       
       Der dänische Beobachter und seine drei Kollegen würden von bewaffneten
       Separatisten festgehalten. „Wir verfolgen die Angelegenheit über unser
       Außenministerium und unsere Botschaft in Kiew. Wir stehen in engem Kontakt
       mit den Angehörigen“, sagte der Minister. Die Gruppe sei zwischen Donezk
       und dem Nachbargebiet Lugansk unterwegs gewesen, als der Kontakt am
       Montagabend abriss, hatte zuvor die Organisation für Sicherheit und
       Zusammenarbeit in Europa in Wien mitgeteilt.
       
       Seitdem habe es von den vier Teammitgliedern aus der Schweiz, Dänemark,
       Estland und der Türkei kein Lebenszeichen gegeben. Die Organisation habe
       Verbindung zur ukrainischen Regierung und zu Regionalbehörden aufgenommen.
       Für die OSZE sind derzeit 282 Beobachter in der Ukraine im Einsatz und
       sammeln Fakten zur Sicherheitslage. Ende April waren internationale
       Militärbeobachter, darunter vier Deutsche, von Separatisten in Slawjansk
       tagelang als Geiseln festgehalten worden.
       
       Die Sorge um die Beobachter ist groß, weil in der Region heftige Kämpfe
       zwischen den Streitkräften und Rebellen toben. Die Regierungstruppen
       setzten Kampfflugzeuge und Fallschirmjäger ein und töteten mindestens 50
       Kämpfer der Separatisten. Der Bürgermeister der Industriemetropole sprach
       von 40 Toten, darunter zwei Zivilisten.
       
       ARD und ZDF ziehen vorerst ihre Teams aus Donezk ab, weil sich die
       Sicherheitslage in der Ostukraine innerhalb von 24 Stunden „enorm
       verschlechtert“ habe. Die Berichterstattung bleibe aber von anderen Orten
       aus gewährleistet, teilten WDR und ZDF am Dienstag mit. Laut Auswärtigem
       Amt seien Medienvertreter besonders gefährdet, von separatistischen Kräften
       festgehalten zu werden.
       
       27 May 2014
       
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