# taz.de -- WM-Maskottchen bedroht: Mehr Lebensraum für jedes Tor
       
       > Mit den Markenrechten am WM-Maskottchen, einem Gürteltier, verdient die
       > Fifa Millionen. Aber das reale Vorbild des Maskottchens profitiert davon
       > kaum.
       
 (IMG) Bild: Das brasilianische Kugelgürteltier steht wie 22.000 andere Tier- und Pflanzenarten auf der Roten Liste.
       
       BERLIN taz | Fuleco, so heißt das WM-Maskottchen. Ein sympathisches
       Kugelgürteltier, dass sich zusammenrollt wie ein Fußball, wenn es Gefahr
       wittert. Sein Name setzt sich aus den brasilianischen Wörtern für Fußball
       (Futebol) und Ökologie (Ecologia) zusammen. Mit der Wahl einer gefährdeten
       Art als WM-Glücksbringer, wollten die brasilianischen WM-Organisatoren die
       Aufmerksamkeit für ökologische Themen heben.
       
       „Einer der Hauptziele des Weltcups 2014 ist, das Event als Plattform zu
       nutzen, um die Bedeutung von Umwelt und Ökologie zu kommunizieren“, hatte
       Fifa-Generalsekretär Jerome Valcke 2012 bei der Vorstellung des
       Maskottchens gesagt.
       
       Bisher hat das Nördliche Kugelgürteltier jedoch wenig davon, dass jetzt
       überall auf der Welt Kuscheltiere, Tassen und T-Shirts von seinem
       WM-Doppelgänger verkauft werden. Wie die Weltnaturschutzunion (IUCN)
       gestern bei der Vorstellung der aktualisierten Fassung der Roten Liste
       mitteilte, ist die Spezies Tolypeutes Cricinctus weiterhin vom Aussterben
       bedroht.
       
       Die brasilianische Gürteltierart wurde als „verletzlich“ (vulnerable)
       eingestuft. Laut Definition besteht damit ein „hohes Risiko“, dass sie in
       naher Zukunft ausstirbt. In den letzten 10 bis 15 Jahren ist sein Bestand
       laut IUCN um mehr als ein Drittel zurückgegangen. Hauptgrund für den
       Rückgang sei, dass die Lebensräume dieser Tiere in der trockenen
       Buschlandschaft der Caatinga im Nordosten Brasiliens um 50 Prozent
       geschrumpft seien.
       
       Umweltschützer kritisieren, dass seit der Wahl des Gürteltiers zum
       Maskottchen nicht genug für das bedrohte Tier getan wurde. Lediglich eine
       Tochtergesellschaft der Fifa spendete 45.000 Dollar an eine Organisation,
       die sich für den Erhalt der Caatinga-Landschaft einsetzt.
       
       In einem Artikel, der vergangenen Monat im Wissenschaftsmagazin Biotropica
       veröffentlicht wurde, forderte eine Gruppe brasilianischer Forscher, dass
       für jedes geschossene Tor im Welt Cup mindestens 1000 Hektar der Caatinga
       zum Naturschutzgebiet erklärt werden sollte.
       
       12 Jun 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Annika Waymann
       
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 (DIR) was fehlt ...: ... Respekt für das WM-Maskottchen