# taz.de -- Biologische Fanartikel: Fähnchen zu Blümchen
       
       > In Hildesheim produzieren Studenten biologisch abbaubare Fanartikel. Die
       > Stoffe für Blumenketten oder Rasseln zerfallen innerhalb von sechs
       > Wochen.
       
 (IMG) Bild: Fahne, die noch nicht zur Blume geworden ist.
       
       GÖTTINGEN taz | Für die laufende WM kommt die Idee wohl etwas zu spät:
       Hildesheimer Studentinnen haben Fan-Artikel aus biologisch abbaubaren
       Materialien entwickelt. Die benutzten Stoffe zerfallen innerhalb von sechs
       Wochen, versichert die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
       (HAWK). Und bilden dann, das ist der eigentliche Clou, den Humusboden für
       eingearbeitete Samen. Aus den Samen werden dann Blumen. Und diese blühen,
       je nach Mischung, in dem Länderfarben der WM-Teilnehmer.
       
       „So schön kann Cradle-to-Cradle sein“, sagen Chantal Diaz, Sina Faikosch
       und Tina Schönheit von der HAWK-Fakultät Gestaltung. Sie haben für die
       Herstellung der Fan-Utensilien unter anderem Nesseln, Cellulose-Fasern,
       Kleber aus Wasser, Maisstärke, Zucker und Farben auf Wasserbasis verwendet.
       Die Stockrosen- und Kapuzinerkresse-Blumensaat kommt, versteht sich, aus
       biologischem, regionalem Anbau.
       
       Bislang sind Prototypen für eine Blumenkette, eine Fahne und eine Rassel
       entstanden. „Die Dinge haben ein zweites Leben, wenn sie irgendwann im
       Straßengraben gelandet sind“, freuen sich die Studentinnen. Diese
       Fan-Artikel seien auch schon produktionsreif. Einen Vertriebspartner und
       Produzenten gebe es allerdings noch nicht.
       
       Bislang besteht die in Deutschland verkaufte Ausstattung für Fußball-Fans
       überwiegend aus Kunststoffen, die nicht recycelt und schon gar nicht
       kompostiert werden können. Zum Teil sind die Trikots, Fahnen, Wimpel und
       Ketten sogar giftig, wie Greenpeace kürzlich in einer Untersuchung
       festgestellt hat. Auch bei den Top-Marken hat Adidas, Nike oder Puma hat
       die Umweltschutzorganisation nach eigenen Angaben Schadstoffe gefunden.
       
       17 Jun 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Reimar Paul
       
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