# taz.de -- Flüchtlingsklage abgewiesen: Australische Auffanglager total legal
       
       > Australiens höchstes Gericht hat die Einwanderungspolitik des Landes für
       > rechtmäßig erklärt. Ein Flüchtling hatte dagegen geklagt, auf einer Insel
       > festgehalten zu werden.
       
 (IMG) Bild: Diese pakistanischen Flüchtlinge landeten dank der umstrittenen australischen Flüchtlingspolitik 2012 auf der Weihnachtsinsel.
       
       SYDNEY afp | Die Richter am High Court wiesen am Mittwoch eine Klage gegen
       die Unterbringung von Flüchtlingen in Auffanglagern auf entlegenen Inseln
       einstimmig ab und erklärten damit die umstrittene Einwanderungspolitik des
       Landes für rechtmäßig. Geklagt hatte ein iranischer Flüchtling, der im Juli
       2013 auf der zu Australien gehörenden Weihnachtsinsel angekommen und dann
       auf die Insel Manus in Papua-Neuguinea gebracht worden war. Seine Anwälte
       waren der Auffassung, dass die entsprechenden Regelungen im
       Einwanderungsgesetz gegen die Verfassung verstoßen.
       
       Flüchtlinge, die mit Booten nach Australien kommen oder auf See
       aufgegriffen werden, werden gemäß der umstrittenen Asylpolitik in Lagern
       auf Manus und der Pazifikinsel Nauru untergebracht. Selbst wenn ihren
       Asylanträgen stattgegeben wird, dürfen sie nicht nach Australien kommen.
       
       Die Zustände in den Aufnahmelagern werden von Flüchtlingshilfswerken scharf
       kritisiert. Mitte Februar gab es auf Manus nach wochenlangen Protesten der
       Flüchtlinge gewaltsame Zusammenstöße mit Wachleuten. Dabei wurde ein Iraner
       getötet.
       
       Der konservative Premierminister Tony Abbott begrüßte das Urteil des
       höchsten Gerichts. Die Einwanderungspolitik sei für Australien „sehr
       wichtig“. Die Vorsitzende der Grünen-Partei, Christine Milne, sagte
       dagegen, es handele sich lediglich um eine „verfassungsrechtliche
       Entscheidung“. „Moralisch“ sei die Frage noch nicht geklärt. Die
       Auffanglager seien ein „schwarzer Fleck“ für Australien und müssten
       geschlossen werden, forderte die Politikerin.
       
       Auf dem gefährlichen Seeweg nach Australien kamen bereits hunderte
       Flüchtlinge ums Leben. Im letzten halben Jahr erreichte kein Boot mehr sein
       Ziel, weil die Schiffe gemäß der Asylpolitik neuerdings noch auf See zur
       Umkehr gezwungen werden. Im Vergleich zu europäischen Staaten wie Italien
       ist die Zahl der Bootsflüchtlinge, die nach Australien gelangen, relativ
       gering.
       
       18 Jun 2014
       
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