# taz.de -- Feministische Plattform: Saufen statt Bascha Mika
       
       > Grüne Frauen haben jetzt ihre eigene Netzplattform. Man hofft auf
       > Debatten von außen. Männer und Nicht-Grüne dürfen auch mitmachen.
       
 (IMG) Bild: Die Blogbetreiberinnen machen deutlich: Wir sind nicht unsichtbar
       
       Frau Holofernes gibt keinen Cent für Bascha Mika aus. Frau Holofernes heißt
       nicht Judith mit Vornamen, so wie die Sängerin, die mal eine „Heldin“ war.
       Frau Holofernes hat keinen Vornamen, ist eine „Wessibesserin, Spionin in
       der Männer-WG, hauptberuflich grün und nebenberuflich Rabenmutter“. So
       steht das in einem Blog, das heute Morgen online ging.
       
       Es heißt [1][„Grün ist Lila“] und ist die neue feministische Plattform
       grüner Frauen, die meinen, dass über Sexismus, Gewalt gegen und schlechte
       Renten für Frauen nicht genug gesagt werden kann. Das Blog soll aber keine
       Abwurfstelle für „grüne Programmatik und Pressemitteilungen“ sein, wie
       Gesine Agena, frauenpolitische Sprecherin der Partei, sagt. Eher erhoffen
       sich die Akteurinnen frische „Debatten und Reflexionen von außen“. Die
       seien bei den Grünen derzeit „ein bisschen zu kurz geraten“.
       
       Mitmachen darf jede und jeder – ja auch Männer und Nicht-Grüne – solange
       die Netiquette eingehalten wird. „Wir sind da extrem offen“, sagt Agena.
       
       Vorerst schreiben grüne Urgesteine wie Renate Künast, die in ihrer Partei
       gefühlt schon alles war und selbst ein bisschen frischen Wind bräuchte. Ihr
       Text kreist um alten und neuen Feminismus, die Quote, gläserne Decken und
       Stereotype. Alles richtig und grundanständig, aber langweilig.
       
       Frau Holofernes ist da weniger political correct. Vorschriften kann sie
       offensichtlich gar nicht leiden, auch nicht von Frauen. Zumindest will sie
       sich von Ex-taz-Chefredakteurin Mika nicht sagen lassen, dass sie feige sei
       und immer unsichtbarer werde, je mehr Falten sie bekomme, so wie das Mika
       in ihren Büchern propagiert. Die 17,99 Euro, die das jüngste Mika-Buch
       kostet, legt Holofernes besser an: „Für dieses Geld kann ich mir am
       Wochenende einen Rausch ansaufen.“
       
       19 Jun 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://xn--grn-ist-lila-elb.de/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simone Schmollack
       
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