# taz.de -- Youtube-Hit „Cat saved my Son“: Verschwörungstheorie bei Heise
       
       > Hund beißt Kind, Katze verjagt Hund, Katze wird als Held gefeiert. Das
       > Video ging um die Welt. Alles inszeniert, meint eine Online-Journalistin.
       
 (IMG) Bild: Hauskatze Tara verjagt den Hund, der kurz zuvor noch am Bein des Jungen zerrte.
       
       BERLIN taz | Es ist die perfekte Geschichte: Spannung, Dramatik, ein
       Bösewicht, ein Held und ein Happy End. Fast 23 Millionen Menschen haben
       dabei zugesehen, wie ein Hund sich an ein Kind heranschleicht, es von
       hinten attackiert und es an seinem Beinchen die Auffahrt hinunterschleift.
       Plötzlich kommt die Hauskatze angestürmt, verjagt den Hund und bewahrt das
       Kind vor weiteren Bissen. Das [1][Youtube-Video] mit weniger als einer
       Minute Länge wurde zum Internet-Hit.
       
       Nun geht eine Verschwörungstheorie der Journalistin Gabriele Hooffacker
       durch die Medien: Das Youtube-Video sei eine ausgeklügelte PR-Aktion.
       Hooffacker schreibt in [2][ihrem Artikel] beim Online-Dienst Heise.de: „Das
       Video 'My cat saved my son‘ ist großes Kino“. Es berücksichtige die
       wesentlichen Nachrichtenfaktoren wie „Neuigkeit, Dramatik, Kuriosität,
       Konflikt, Gefühle“. Ein so perfekter Clip könne nicht wahr sein.
       
       Hooffacker ist überzeugt: Mit dem Fake-Video wurden lediglich Follower
       gesammelt, um danach wirksam für die umstrittene Fracking-Technologie zu
       werben. Schließlich bewertete der Vater des angegriffenen Jungen, Roger
       Triantafilo, mit dem gleichen Youtube-Account ein Animationsvideo über das
       Fracking positiv. „Eine halbe Million Leute haben auch dieses Video
       gesehen“, bemerkt Hooffacker kritisch. Dabei ist vollkommen unklar, wie
       viele Youtuber durch Triantafilos Account auf das Fracking-Video gekommen
       sind, denn fast 1.400 andere User bewerteten das Video ebenfalls positiv.
       
       Am Ende der Heise-Verschwörungstheorie steht eine Anmerkung der Redaktion:
       „Befangenheitserklärung: Die Autorin hat als eine der ersten die
       Online-Petition gegen Fracking an den bayerischen Landtag unterzeichnet.“
       
       Für die Journalistin deutet jedoch alles darauf hin, dass Roger Triantafilo
       nur erfunden wurde, das Video eine gekonnte virale Marketing-Aktion ist und
       Qualitätsmedien wie Spiegel und Focus beim nächsten Mal doch bitteschön
       zweimal hinsehen sollten. Auch an [3][anderen Stellen] wird vermutet, dass
       das Video ein Fake ist. Ein entscheidender Hinweis wurde jedoch bisher
       nirgends genannt.
       
       24 Jun 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.youtube.com/watch?v=ckDVpihCPq8
 (DIR) [2] http://www.heise.de/tp/artikel/42/42018/1.html
 (DIR) [3] http://www.everyjoe.com/2014/05/14/play/cat-saving-boy-from-dog-video-fake-real-hoax/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anne Dittmann
       
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