# taz.de -- Neuer Radweg nach Rothenburgsort: Lückenschluss nach 16 Jahren
       
       > Wer zu Fuß oder mit dem Rad zwischen City und Rothenburgsort pendeln
       > wollte, hatte es bisher schwer. Ein neuer Radweg soll das ab Mittwoch
       > ändern.
       
 (IMG) Bild: Der "rote Teppich" schließt eine prominente Lücke im Elberadweg
       
       Laut Wegweiser sind es nur noch 0,7 km bis Rothenburgsort, wenn man sich an
       der Billhorner Brückenstraße richtig einordnet. Wer mit dem Fahrrad oder zu
       Fuß von der Innenstadt in den Arbeiterstadtteil will, hat es eigentlich
       nicht weit. Dafür ist der Weg mühselig. Über die viel befahrene
       Amsinckstraße führt der Radweg zur Billhorner Brückenstraße, wo man in
       entgegengesetzter Richtung abbiegen und unter der Hauptverkehrsstraße
       durchfahren muss. Ein unschönes Stück Elberadweg führt hier entlang der
       Ausfallstraßen und Autobahnzubringer durchs Industriegebiet.
       
       Damit hat es jetzt ein Ende: Am Mittwoch eröffnet der Landesbetrieb für
       Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) die „Oberhafen-Connection“. Der neuer
       Fußgänger und Fahrradweg ist eine direkte Verbindung zwischen den
       Deichtorhallen und Rothenburgsort. Mit Blick auf die Elbe fährt man dort
       auf einer Flutschutzmauer, über zwei neue Brücken am Großmarkt vorbei und
       schließlich unter den Elbbrücken durch, statt unter dem Autobahnzubringer.
       
       1,2 km ist der neue Radweg nur lang. Kostenpunkt: 4,3 Millionen Euro. „Der
       teuerste Radweg der Stadt“, hatten Zeitungen kritisiert, als der Senat 2010
       den Kostenentwurf präsentierte. Nun ist das Projekt umgesetzt, die Baufirma
       Strabag hat neben der Fahrbahn auch noch 27 Bäume gepflanzt, 13 Bänke
       aufgestellt und zwei Brücken neu gebaut.
       
       Dass das alles nötig gewesen ist, bezweifelt Ingo Böttcher von der
       Bürgerinitiative Hamburgs Wilder Osten. „Vor allem die Brücken hätte man
       sich sparen können“, findet er. „Anstatt für 800.000 Euro zwei neue Brücken
       zu bauen, hätte man die vorhandenen Brücken ins Konzept einbinden können.“
       
       Dass die Oberhafen-Connection so teuer geworden ist, liegt unter anderem
       daran, dass von den 4,3 Millionen Euro Gesamtkosten allein 1,8 Millionen
       beim Großmarkt zu Buche schlagen, an dessen südlicher Seite der Weg entlang
       führt. Das Gelände ist durch eine Flutschutzmauer geschützt, die in elf
       Meter Entfernung zum eigentlichen Großmarktgrundstück verläuft.
       
       Den Zwischenraum hatte der Großmarkt umsonst zur Verfügung gestellt
       bekommen. Hamburgs Wilder Osten und andere BewohnerInnen der südlichen
       Elbseite forderten schon seit dem Bau der Flutschutzmauer 1998 einen Radweg
       als Alternative zur Amsinckstraße. Der Großmarkt wollte die gewonnene
       Fläche nicht hergeben und blockierte das Projekt.
       
       „Wir sind froh, dass der Radweg nun umgesetzt wurde“, sagt Dirk Lau vom
       Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Touristen seien mit dem
       Einfädeln an den Elbbrücken überfordert gewesen. Aber auch für den
       Alltagsverkehr sei eine wichtige Verbindung geschaffen worden.
       
       7 Jul 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Katharina Schipkowski
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Fahrrad
 (DIR) Hamburg
 (DIR) Fahrrad
 (DIR) Fahrrad
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Ein Elbe-Radweg, zwei Bürgerntscheide: Bezirk puscht Radweg-Freunde
       
       Im Bezirk Altona wird im September mit zwei Bürgerentscheiden gleichzeitig
       über einen Radweg am Elbstrand abgestimmt. Das erinnert doch sehr an Ikea.
       
 (DIR) Mit dem Fahrrad in Bangladesch: Durch Dhaka rollt eine Revolution
       
       Junge Leute bringen das Fahrrad zurück auf die Straßen Bangladeschs. Es hat
       sein Image als Verkehrsmittel der armen Leute verloren.