# taz.de -- Flüchtlingsprotest in Berlin: Panorama nur noch für Touris
       
       > Der Flüchtlingsprotest auf dem Berliner Fernsehturm ist beendet. Die
       > Polizei stoppte die friedliche Aktion von rund 35 Menschen.
       
 (IMG) Bild: Polizeieinsatz am Fernsehturm.
       
       BERLIN afp | Die Polizei hat eine Protestaktion von Flüchtlingen auf dem
       Berliner Fernsehturm nach mehreren Stunden beendet. Wie ein Polizeisprecher
       am Donnerstag sagte, wurden die rund 35 Flüchtlinge am Vorabend „teilweise
       herausgetragen, teilweise sind sie freiwillig gegangen“.
       
       Gegen 22 Uhr sei die Aktion beendet gewesen. Die Flüchtlinge waren am
       Nachmittag mit regulären Tickets zur Panorama-Plattform gefahren und
       blieben dort, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und für ein
       Bleiberecht zu demonstrieren.
       
       Nach Angaben der Polizei hatte der Betreiber des Fernsehturms zunächst
       gemeinsam mit Beamten versucht, die Flüchtlinge zum Gehen zu bewegen. Ein
       Flüchtling sei darauf eingegangen. Da die anderen die Plattform nicht
       verlassen wollten, machte der Betreiber Hausfriedensbruch geltend, sagte
       der Sprecher. Daraufhin hätten rund 100 Beamte die Flüchtlinge
       herausgetragen oder -begleitet. Die Polizei stellte die Personalien der
       Protestteilnehmer fest und entließ sie anschließend.
       
       Laut Polizei handelte es sich bei den Flüchtlingen vor allem um Menschen,
       die in anderen Bundesländern als Berlin registriert sind. Sie hätten gegen
       die Residenzpflicht protestiert, also die Verpflichtung, in der Region zu
       bleiben, wo sie gemeldet sind, und sie hätten ein Bleiberecht in
       Deutschland gefordert. Die Flüchtlinge selbst nannten in einer
       Pressemitteilung vom Mittwoch als Grund für die Protestaktion, sie seien
       bisher von den Behörden „nur ausgelacht und nicht ernst genommen“ worden.
       
       Nach Medienberichten kamen die Flüchtlinge „aus dem Bereich des geräumten
       Protestcamps“ am Kreuzberger Oranienplatz sowie von einer früheren
       Kreuzberger Schule, die jahrelang besetzt gewesen war. Im Fall der Schule
       hatten sich Flüchtlinge und Bezirksamt in der vergangenen Woche nach einem
       langwierigen Polizeieinsatz friedlich geeinigt.
       
       10 Jul 2014
       
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