# taz.de -- Kohlebergbau in Australien: Strom für 100 Millionen Inder
       
       > Die Regierung genehmigt eine Kohlemine in Queensland. Wegen ihrer
       > Umweltauswirkungen ist sie sehr umstritten. Der indische Betreiber bekam
       > 36 Auflagen.
       
 (IMG) Bild: Eine Kohle-Verladestelle in Queensland nahe des Great Barrier Reef
       
       SYDNEY afp | Die australische Regierung hat umstrittene Pläne für ein
       riesiges Kohle-Bergwerk im Bundesstaat Queensland genehmigt. Dabei seien
       der indischen Betreiberfirma Adani 36 Auflagen gemacht worden, insbesondere
       mit Bezug auf den Grundwasserschutz, sagte Umweltminister Greg Hunt am
       Montag.
       
       Das geplante Bergwerk mit dem Namen Carmichael kostet Adani 16,5 Milliarden
       australische Dollar (11,5 Milliarden Euro) und soll jährlich 60 Millionen
       Tonnen Kohle abwerfen. Damit könnte sie nach Regierungsangaben die größte
       in Australien und eine der größten weltweit werden.
       
       Hunt zufolge kann mit der Kohle Strom für bis zu 100 Millionen Inder
       produziert werden. Die Regierung erwartet zudem einen starken Impuls für
       die Wirtschaft in Queensland. Das Carmichael-Projekt ist aber wegen der
       möglichen Umweltauswirkungen sehr umstritten.
       
       Es hängt zusammen mit Plänen für den umfangreichen Ausbau eines Kohlehafens
       in Abbot Point in der Nähe des weltberühmten Great Barrier Reefs. Die in
       der Mine im Tage- und Untertagebau geförderte Kohle soll über 189 Kilometer
       per Zug nach Abbot Point gebracht und dann nach Indien verschifft werden.
       
       ## Schlecht für Wasser, Tiere und Klima
       
       Die Umweltorganisation Australian Conservation Foundation erklärte, die
       Entscheidung für Carmichael sei „eine schlechte Nachricht für die
       Wasservorkommen, die wilden Tiere und für die globalen Bemühungen im Kampf
       gegen den Klimawandel“.
       
       Für die Ausbeutung der Kohlevorkommen würden Milliarden Liter Grundwasser
       entnommen, was sowohl den örtlichen Landwirten als auch bestimmten
       Tierarten Probleme bereiten werde. Der Weitertransport wiederum gefährde
       das Great Barrier Reef.
       
       Umweltminister Hunt verwies darauf, dass die staatlichen Auflagen sehr
       strikt seien. Neben den 36 von der Regierung beschlossenen Bedingungen habe
       der Bundesstaat Queensland seinerseits 190 Bedingungen formuliert. Die
       Australian Conservation Foundation hält die Auflagen aber nicht für
       ausreichend.
       
       Einige seien sinnvoll, insgesamt könne aber die bevorstehende
       "Umweltkatastrophe" so nicht verhindert werden. Auch die australischen
       Grünen und Greenpeace kritisierten die Freigabe des Projekts scharf.
       
       28 Jul 2014
       
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