# taz.de -- Kommentar Gaza: Gewaltverzicht jetzt!
       
       > Die Waffenruhe zwischen der israelischen Armee und der Hamas wurde
       > verlängert. Ein Hoffnungsschimmer zeigt sich am Horizont.
       
 (IMG) Bild: Schutt und Asche. Zeit für einen Wiederaufbau
       
       Es ist ein kurzes Aufatmen für die Palästinenser im Gazastreifen und die
       benachbarten Israelis. Nur für 24 Stunden soll die Feuerpause vorerst
       verlängert werden, dennoch signalisierten die in Kairo tagenden
       Verhandlungsdelegationen etwas mehr Zuversicht.
       
       Der ägyptische Stufenplan schiebt die großen und die empfindlichen
       Konfliktpunkte ans Ende. Das wichtigste ist jetzt eine Befriedung der
       Küstenregion und der Wiederaufbau. Die internationale Bühne signalisierte
       Bereitschaft zur Mitfinanzierung. Dabei sollten die Menschen, denen die
       Welt erneut helfen will, in die Pflicht genommen werden.
       
       Wer es in einem totalitären System wagt, Kritik zu üben, ist entweder sehr
       verzweifelt oder lebensmüde. Dass es im Gazastreifen keine
       Friedensdemonstrationen gibt, lässt sich nachvollziehen. Trotzdem ist es
       ein langer Weg zwischen erklärter Befürwortung einer Politik und der
       Opposition dazu. Die Palästinenser sind die Hauptverantwortlichen für ihr
       Schicksal, denn sie haben die Hamas an die Macht gewählt. Schlimmer noch:
       Die Islamisten genießen bis heute weite Unterstützung im Gazastreifen wie
       auch im Westjordanland.
       
       Die norwegische Regierung macht sich stark für die Finanzierung von Häfen.
       Verständlich ist dabei der Wunsch Oslos für Garantien, dass nicht erneut
       Gelder nach Gaza fließen, nur damit ein paar Jahre später wieder alles
       zerbombt wird. Es ist Aufgabe der Palästinenser, das zu verhindern. Der
       israelischen Regierung kann kein Vorwurf gemacht werden, wenn sie einen
       Hafen bombardieren lässt, den der Feind für den Angriff missbraucht.
       
       So wenig wie die Hamas eines Tages einfach da war, so wenig ist die
       Gazablockade ein Produkt zionistischen Verfolgungswahns. Es gibt gute
       Gründe dafür, dass Israel die Seewege kontrolliert und die Grenzen für
       Reisende nur in Ausnahmen öffnet. Genauso gibt es auch für Ägypten Gründe
       für dieselbe Praxis. Die Blockade muss ein Ende haben. Doch die Forderung
       auf einen Gewaltverzicht ist nicht zu viel verlangt.
       
       19 Aug 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Susanne Knaul
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Israel
 (DIR) Hamas
 (DIR) Gaza
 (DIR) Waffenruhe
 (DIR) Israel
 (DIR) Israel
 (DIR) Kämpfe
 (DIR) Israel
 (DIR) Israel
 (DIR) Israel
 (DIR) Schwerpunkt Nahost-Konflikt
 (DIR) Israel
 (DIR) Palästinenser
 (DIR) Israel
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Nach dem Tod dreier Kommandanten: Hamas droht mit Vergeltung
       
       Israels Regierungschef Netanjahu will erneut Reservisten mobilisieren.
       Palästinenserpräsident Abbas trifft sich mit Hamas-Chef Mashal.
       
 (DIR) Konflikt im Gazastreifen: Drei Hamas-Militärführer getötet
       
       Nach Ende der Waffenruhe sind bei einem israelischen Luftangriff drei
       ranghohe Hamas-Mitglieder getötet worden. Die UN rufen zu neuen Gesprächen
       auf.
       
 (DIR) Israel nach der Feuerpause in Nahost: Die Eisenkuppel hält
       
       Die israelische Bevölkerung stützt die Regierung und hofft auf ein Ende der
       Hamas. Offiziell bleibt die Zweistaatenlösung bleibt das Ziel.
       
 (DIR) Abbruch der Nahost-Friedensgespräche: Entschieden wird im Hintergrund
       
       Die Hamas lehnt weiterhin einen Kompromiss mit Israel und eine
       Zweistaatenlösung grundsätzlich ab – wohl auch weil der Hauptfinanzier
       Druck macht.
       
 (DIR) Krieg in Gaza wieder voll entbrannt: Die Feuerpause ist vorbei
       
       Aus der Feuerpause wurde im Gaza-Konflikt keine dauerhafte Waffenruhe.
       Palästinenser feuerten Raketen auf Israel. Bei Luftangriffen gab es mehrere
       Tote.
       
 (DIR) Raketen auf Israel abgefeuert: Angriff trotz Feuerpause
       
       Kurz vor dem Ende der Waffenruhe sind im Süden Israels drei Raketen
       eingeschlagen. Vergeltungsangriffe wurden angeordnet. Die Verhandlungen in
       Kairo dauern an.
       
 (DIR) Krieg in Nahost: Weitere 24 Stunden Feuerpause
       
       Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas wurde zunächst nur um 24
       Stunden verlängert. Doch es zeichnet sich eine Vereinbarung ab – trotz
       Differenzen.
       
 (DIR) Schwieriger Dialog über Nahost-Waffenruhe: Unmögliche Forderungen
       
       Die Gespräche über eine Verlängerung der Waffenruhe zwischen der Hamas und
       Israel drohen zu scheitern. Am Montagabend endet die bisherige Feuerpause.
       
 (DIR) Proteste in Israel: Tausende für den Frieden
       
       Benjamin Netanjahu gerät immer mehr unter Druck, auch international.
       Demonstranten in Tel Aviv fordern neue Verhandlungen mit den
       Palästinensern.
       
 (DIR) Konflikt zwischen Israel und Hamas: Demos und Verhandlungen
       
       Israel und Palästinenser verhandeln über eine dauerhafte Waffenruhe, beide
       Seiten sind aber pessimistisch. In Tel Aviv demonstrieren Tausende für
       Frieden.