# taz.de -- Kommentar Ebola-Verdacht in Berlin: Nicht die Krankheit der Anderen
       
       > Ebola ist ein globales Problem. Aber, so zynisch es klingt: Das Virus ist
       > in Berlin besser aufgehoben als etwa in ländlichen Regionen.
       
 (IMG) Bild: Eine Polizistin im Einsatz.
       
       Ebola, das erklären uns seit Wochen Tropenmediziner und Entwicklungshelfer,
       ist ein globales Problem. Nicht umsonst hat die Weltgesundheitsorganisation
       die in Westafrika wütende Epidemie als internationalen Gesundheitsnotfall
       eingestuft. Es war eine Frage der Zeit, bis auch in Berlin ein
       Verdachtsfall aufreten würde. Wohl gemerkt: ein Verdacht. Dennoch sind
       Aufregung und Verunsicherung immens.
       
       Das ist angesichts der Angst vor Ansteckung, Siechtum und Tod durch ein
       Virus, dessen Sterberaten hoch sind und gegen das es keine Impfung und bloß
       unerprobte Medikamente gibt, verständlich. Allein: Panik wird nicht
       gebraucht. Die Charité, in der die Patientin jetzt untersucht wird, besitzt
       die größte Isolierstation für lebensgefährliche und hoch ansteckende
       Krankheiten in Deutschland.
       
       Binnen zwei Stunden ist sie einsatzfähig; das Personal ist im Umgang mit
       Seuchen geschult. Die Menschen, die mit der Erkrankten Kontakt hatten, sind
       ebenfalls in die Klinik eingeliefert worden.
       
       Es sind diese Vorsicht und Reaktionsschnelligkeit, die es braucht: Um hoch
       ansteckende Viren an der Ausbreitung zu hindern, ist es nötig, etwaige
       Infizierte sofort unter Quarantäne zu stellen. So zynisch es klingt: Das
       Virus ist in der Hauptstadt besser aufgehoben als etwa in ländlichen
       Regionen ohne tropenmedizinische Expertise.
       
       Und noch eine Botschaft ist in Berlin angekommen: Ebola bleibt ein globales
       Problem. Umso mehr gilt es, noch entschlossener als bisher den tausendfach
       von der Epidemie betroffenen Ländern zu helfen: Ebola, das ist nicht die
       Krankheit der Anderen.
       
       19 Aug 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Heike Haarhoff
       
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