# taz.de -- Protest in Potsdam: In Massen gegen Massentierhaltung
       
       > Sie haben es satt: Am Sonntag wird gegen Agrarfabriken und für eine
       > bäuerlich-ökologische Landwirtschaft in Berlin und Brandenburg
       > demonstriert.
       
 (IMG) Bild: Anti-Agrarindustrie-Demonstranten in Berlin im Januar
       
       BERLIN taz | Vom Demonstrieren haben sie noch lange nicht genug: „Wir haben
       es satt – Massentierhaltung abwählen!“ lautet die Parole des
       Aktionsbündnisses Agrarwende. Zusammen mit der Kampagne „Meine
       Landwirtschaft“ ruft das Bündnis am Sonntag zum Protest gegen die
       Agrarindustrie in Potsdam auf.
       
       Der Ort, um gegen „Agrarfabriken, Massentierhaltung, Landraub und
       Gentechnik“ zu protestieren, ist nicht zufällig gewählt: In der
       Landeshauptstadt findet von Mittwoch bis Freitag die Agrarministerkonferenz
       und in zwei Wochen die Brandenburger Landtagswahl statt.
       
       Die VeranstalterInnen rechnen mit rund 1.000 TeilnehmerInnen. „Beamte von
       uns werden vor Ort sein, genauere Angaben zum Aufgebot veröffentlichen wir
       im Vornhinein nicht", erklärt Jana Birnbaum, Pressesprecherin der Polizei.
       
       Das Bündnis und die Kampagne setzen nicht nur auf Protest, sondern auch auf
       Diskussion: Für die Abschlusskundgebung ist eine Debatte über nachhaltige
       Landwirtschaft geplant – mit Agrarexperten aus SPD, CDU, FDP, der Linken
       und den Grünen. „Wir wollen den Politikern auf konstruktive,
       zukunftsgerichtete Weise auf den Zahn fühlen“, kündigt Martin Wimmer vom
       Aktionsbündnis Agrarwende an.
       
       ## Ein Aktions-Countdown
       
       Im Bündnis sind laut seiner Kollegin Julia Lesmeister ImkerInnen,
       LandwirtInnen, Umwelt-und TierschützerInnen aus Berlin und Brandenburg
       vertreten, die sich für eine nachhaltige Landwirtschaft einsetzen. Das
       Thema stoße auf eine „wahnsinnige Resonanz“, freut sich Lesmeister. An die
       30.000 UnterstützerInnen haben in wenigen Monaten die im März lancierte
       Volksinitiative „Stopp Massentierhaltung“ unterschrieben. Kommen während
       eines Jahres 20.000 Unterschriften zusammen, muss sich der Brandenburger
       Landtag mit einer Initiative auseinander setzen.
       
       Das Aktionsbündnis Agrarwende und die Kampagne „Meine Landwirtschaft“ sind
       Teil des überregionalen Netzwerks „Wir haben es satt“. Das Bündnis
       bestreitet derzeit einen regelrechten Aktions-Countdown: Auf die
       Demonstration am Sonntag in Potsdam folgt fünf Tage später eine weitere in
       Erfurt – auch in Thüringen wird am 14. September gewählt. Vom 2. bis 5.
       Oktober findet dann der „Wir haben es satt“-Kongress in Berlin statt. Mit
       Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden will das Bündnis „ein Ort der
       Begegnung schaffen und gemeinsame Visionen entwickeln“.
       
       29 Aug 2014
       
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