# taz.de -- Waffenruhe in der Ostukraine: Sanktionen vorerst verschoben
       
       > Die Europäische Union schiebt wegen der Feuerpause weitere Maßnahmen
       > gegen Russland vorerst auf. Die Umsetzung jedoch ist nur eine Frage der
       > Zeit.
       
 (IMG) Bild: Eine Frau geht durch die Straßen in Avdeevka, in der Nähe von Donezk.
       
       BRÜSSEL/KIEW rtr | Wegen der Waffenruhe in der Ostukraine setzt die
       Europäische Union härtere Wirtschaftssanktionen vorerst nicht um. Die
       EU-Staaten hätten sich auf ein weiteres Maßnahmenpaket geeinigt, das in den
       „kommenden Tagen“ in Kraft treten solle, teilte zwar EU-Ratspräsident
       Herman van Rompuy am Montagabend mit. Wann dies geschehen solle, ließ er in
       seiner schriftlichen Erklärung aber offen.
       
       Mit dem Aufschub solle Zeit gegeben werden, um die Vereinbarungen zum
       Waffenstillstand und den Friedensplan zu bewerten. „Abhängig von der
       Situation vor Ort ist die EU bereit, die vereinbarten Sanktionen ganz oder
       teilweise zu überprüfen“, teilte van Rompuy weiter mit.
       
       Die Maßnahmen sollen dann in Kraft treten, wenn sie im Amtsblatt der EU
       veröffentlicht werden. Nach Angaben von EU-Diplomaten wären von den neuen
       EU-Sanktionen im Finanzbereich auch die russischen Ölkonzerne Rosneft,
       Transneft und Gazprom Neft betroffen.
       
       Die Strafmaßnahmen sollen die vier Bereiche Finanzmarkt, Rüstung, Güter für
       die zivile wie militärische Nutzung sowie Hochtechnologie zur Ölförderung
       umfassen. Die EU will damit erreichen, dass Russland sein Verhalten in der
       Ukraine-Krise ändert. Der Westen wirft der Regierung in Moskau vor,
       militärisch in der Ost-Ukraine aktiv zu sein. Russland bestreitet dies.
       
       Trotz der vereinbarten Waffenruhe in der Ost-Ukraine sind in den
       vergangenen Tagen bei Kämpfen mit prorussischen Separatisten einem
       Medienbericht zufolge vier ukrainische Soldaten getötet worden. 29 weitere
       ukrainische Soldaten seien verletzt worden, meldete die Nachrichtenagentur
       Interfax.
       
       Unterdessen will der niederländische Sicherheitsrat am Dienstag einen
       vollständigen Bericht über den [1][Absturz des MH17] in der Ostukraine
       vorlegen. Die Maschine war mit 298 Menschen an Bord am 17. Juli 2014 zu
       Boden gegangen. Prorussische Kämpfer werden verdächtigt, sie abgeschossen
       zu haben.
       
       9 Sep 2014
       
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