# taz.de -- Mord an Nonnen in Burundi: Ordensschwestern bestialisch getötet
       
       > Drei katholische Nonnen wurden in Burundis Hauptstadt Bujumbura
       > vergewaltigt und geköpft. Jetzt wurde ein mutmaßlicher Täter gefasst.
       
 (IMG) Bild: Die Toten von links nach rechts: Bernardetta Boggian, Olga Raschietti, Lucia Pulici.
       
       BERLIN taz | In Burundi sorgt die Ermordung dreier italienischer Nonnen für
       Empörung. Die Ordensschwestern Lucia Pulici (75) und Olga Raschietti (83)
       wurden am Sonntag in der katholischen Gemeinde Guido Maria Conforti in
       Kamenge in der Hauptstadt Bujumbura mit durchgeschnittener Kehle
       aufgefunden.
       
       In der Folgenacht wurde dort trotz Polizeibewachung Bernadetta Boggian (79)
       geköpft. Alle drei sollen vergewaltigt worden sein. Sie gehörten einem
       Jesuitenorden an. Der Papst und Italiens Regierung äußerten sich
       schockiert, ebenso Regierung und katholische Kirche in Burundi. Burundis
       Regierung äußerte darüberhinaus scharfe Kritik, nachdem eine burundische
       Exil-Webseite in Belgien das Nachbarland Ruanda für die Morde
       verantwortlich gemacht hatte.
       
       Die Polizei verkündete am Dienstag die Festnahme eines 33-Jährigen
       Burunders, der die Morde gestanden haben soll. Christian Claude Butoyi sei
       in der Nacht festgenommen worden, nachdem er denunziert wurde, erklärte
       Burundis Polizeisprecher Herménegilde Harimenshi vor Journalisten in
       Bujumbura.
       
       „Ich habe sie vergewaltiggt und dann getötet“, soll der 33jährige gesagt
       haben. Er sei denunziert worden, nachdem er das Mobiltelefon einer der
       Getöteten weiterverkauft habe, heißt es. Die Polizisten hätten ihn in
       seinem Haus in Kamenge aufgegriffen und bei ihm dann zwei Schlüssel aus dem
       Wohngebäude der Nonnen gefunden.
       
       Als Motiv habe der Mann Eigentumsstreit angegeben. Worauf sich das konkret
       bezieht, ist derzeit nicht bekannt. Butoyi soll ebenso wie die Nonnen bis
       2006 im Osten der Demokratischen Republik Kongo gelebt haben. Es wird
       gemutmaßt, dass Täter und Opfer sich dort kennenlernten.
       
       Kamenge ist eine alte Hochburg bewaffneter Hutu-Gruppen, die traditionell
       Rückzugsgebiete in der benachbarten kongolesischen Provinz Südkivu haben.
       Es ist ein Armenviertel und liegt weit außerhalb des Zentrums von
       Bujumbura.
       
       10 Sep 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominic Johnson
       
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