# taz.de -- Konflikt in der Ukraine: Es geht wieder los
       
       > Auf der Krim sind 4.000 russische Soldaten an der Grenze zur Ukraine
       > zusammengezogen worden. Der Europarat hat von Russland den Abzug seiner
       > Truppen gefordert.
       
 (IMG) Bild: Ukrainische Soldaten überwachen die Waffenruhe.
       
       KIEW/STRASSBURG afp | Rund 4000 auf der annektierten Krim stationierte
       russische Soldaten sind nach Angaben aus Kiew an der Grenze zur Ukraine
       zusammengezogen worden. „Nach unseren Informationen wurden fast alle
       russischen Militäreinheiten, die im Norden der besetzten Krim stationiert
       waren (...), mit ihrer kompletten Ausrüstung und Munition an der
       administrativen Grenze zusammengezogen“, erklärte der ukrainische
       Armeesprecher Andrej Lyssenko am Donnerstag. Russland hatte die
       Schwarzmeerhalbinsel im März offiziell seinem Staatsgebiet einverleibt. Die
       Annektion wurde von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt.
       
       Am Dienstag hatte Moskau angekündigt, seine Militärpräsenz auf der Krim zu
       verstärken. „Die Situation in der Ukraine hat sich gravierend verschärft,
       und die ausländische Truppenpräsenz in der unmittelbaren Nähe unserer
       Grenze hat zugenommen“, sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej
       Schoigu.
       
       Im Osten der Ukraine gilt seit dem 5. September eine Feuerpause. Allerdings
       wurden bei Gefechten seit Sonntag nach offiziellen Angaben etwa zehn
       Zivilisten getötet.
       
       ## Verzicht auf Einmischung
       
       Das Ministerkomitee des Europarats hat Russland aufgefordert, „alle seine
       Truppen“ aus der Ukraine abzuziehen. Außerdem müsse Moskau auf „jede
       weitere militärische Einmischung“ in der Ukraine verzichten, heißt es in
       einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung des Ministerkomitees.
       
       Dies gelte auch für Waffenlieferungen an die Konfliktparteien. Das Komitee
       forderte Russland ferner auf, seine Grenze zur Ukraine abzusichern, um
       illegale Waffenlieferungen in das Nachbarland zu unterbinden. Die Ukraine
       hat Russland wiederholt vorgeworfen, die prorussischen Milizen im Osten des
       Landes militärisch zu unterstützen.
       
       In der Erklärung fordern die Botschafter auch, dass die am 26. Oktober
       geplante Parlamentswahl in der Ukraine „im gesamten Territorium“ und unter
       freien und demokratischen Bedingungen stattfinden müsse. Dies sei ein
       „wichtiger Schritt“ für den Friedensprozess.
       
       Die Erklärung wurde nach Angaben eines Sprechers des Europarats am
       Mittwochabend bei einer Sitzung des Komitees auf Botschafterebene in
       Straßburg verabschiedet. Wie aus diplomatischen Kreisen verlautete,
       stimmten von den Botschaftern der 47 Europaratsländer 40 dem Text zu,
       Russland stimmte dagegen. Die anderen enthielten sich oder nahmen nicht an
       der Abstimmung teil.
       
       18 Sep 2014
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Ukraine
 (DIR) Russland
 (DIR) Europarat
 (DIR) Waffenruhe
 (DIR) Krim
 (DIR) Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
 (DIR) Moskau
 (DIR) Ukraine
 (DIR) Ostukraine
 (DIR) Regisseur
 (DIR) Ukraine
 (DIR) Ukraine
 (DIR) Regionalwahlen
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Friedensdemo in Moskau: Mut machen in schweren Zeiten
       
       Tausende protestieren gegen die Ukraine-Politik von Präsident Putin. Die
       Zustimmung für ein militärisches Eingreifen im Nachbarland sinkt.
       
 (DIR) Konflikt in der Ostukraine: Keine Pufferzone ohne Waffenruhe
       
       In Moskau wollen Tausende gegen russische Soldaten in der Ostukraine
       demonstrieren. Und die Hinterbliebenen der MH17-Opfer fordern
       Schmerzensgeld.
       
 (DIR) Konflikt in der Ukraine: Neue Kämpfe trotz Pufferzone
       
       Gerade erst wurde eine Pufferzone zwischen den Parteien ausgehandelt. Doch
       am Samstag kam es wieder zu Kampfhandlungen.
       
 (DIR) Prozess gegen ukrainischen Regisseur: Dreiminütige Rede aus dem Käfig
       
       Dem inhaftierten ukrainischen Filmemacher Oleg Sentsov droht ein
       Schauprozess in Moskau. Der internationale Protest dagegen wächst.
       
 (DIR) Unglücksflug MH17: 30 Millionen Dollar Belohnung
       
       Es ist klingt wie ein Thriller. Anonyme Auftraggeber setzen eine deutsche
       Detektei auf den Unglücksflug MH17 an. Auch im Angebot: Eine neue
       Identität.
       
 (DIR) Abkommen mit Russland und der EU: Timoschenko gegen Sonderstatus
       
       Gerade erst hat die Regierung den Separatisten in der Ostukraine große
       Zugeständnisse gemacht. Nun will die Vaterlandspartei das Gesetz anfechten.
       
 (DIR) Regionalwahlen in Russland: Kremlpartei siegt im ganzen Land
       
       Putins „Vereinigtes Russland“ gewann erwartungsgemäß die Regionalwahlen.
       Die liberale Opposition schnitt fast überall schlecht ab.