# taz.de -- Kommentar zu Lauers Abgang: Die Themen bleiben wichtig
       
       > Mit dem Parteiaustritt von Christopher Lauer ist auch das Ende der
       > Berliner Piraten absehbar. Leider. Denn die Fraktion hat sich Anerkennung
       > im Parlament verdient.
       
 (IMG) Bild: Ist jetzt nur noch irgendwie Pirat: Christopher Lauer bleibt in der Fraktion, aber nicht in der Partei.
       
       Mit dem überraschenden – und überraschend unprofessionellen – Abgang von
       Christopher Lauer schließen sich auch die Berliner Piraten endgültig dem
       Weg der Bundespartei in die Bedeutungslosigkeit an. Ohne Lauer, den
       kreativen Kopf und oft schwer zu ertragenen Chaot, fehlt ihr ein
       Aushängeschild. Davon hat sie nicht viele.
       
       Dennoch können einem die verbleibenden 14 Piraten mit Parteibuch im
       Abgeordnetenhaus leid tun: Schließlich leisten viele nach drei Jahren
       Parlamentszugehörigkeit gute Arbeit, fraktionsübergreifend anerkannt. Und
       Fraktionschef Martin Delius müht sich beständig, als Vorsitzender den
       BER-Untersuchungsausschuss am Laufen zu halten.
       
       ## Fragen über Fragen
       
       2011 warben die Piraten mit dem Slogan „Wir sind die mit den Fragen“. Das
       bewahrheitet sich mehr und mehr: Wird auch die Fraktion den Tod auf Raten
       sterben? Was bleibt von den Ankündigungen, eine andere Truppe zu sein als
       die etablierten Parteien? Halten zumindest die Abgeordneten, was die
       Piratenpartei als Ganzes versprach?
       
       Nötig wäre das. Denn mit der Suche nach Wowereits Nachfolger beginnt gerade
       der Wahlkampf für die Abgeordnetenhauswahl 2016. Auch wenn die Piraten da
       keine Rolle mehr spielen werden: Ihre Themen – ihre Fragen – werden im
       linken Spektrum gebraucht. Nicht nur als Korrektiv für die Grünen, sondern
       auch als Erinnerung für die anderen Parteien. Die Piraten haben den
       Politikbetrieb, solange sie eine wiederwählbare Gefahr waren, auf Trab
       gebracht. Und sind ein Beispiel für das, was 2016 erneut wahrscheinlich
       ist: der Einzug einer Protestpartei. Diesmal leider der AfD.
       
       18 Sep 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bert Schulz
       
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