# taz.de -- Kampf gegen den Islamischen Staat: Frankreichs Kampfjets greifen ein
       
       > Beim ersten französischen Luftangriff gegen den IS soll ein
       > Versorgungspunkt zerstört worden sein. Der US-Kongress hat der Ausbildung
       > syrischer Rebellen zugestimmt.
       
 (IMG) Bild: Ein französischer Rafale-Kampfjet beim Start, hier noch auf dem Weg nach Libyen (Archivfoto von 2011)
       
       PARIS ap | Frankreich hat erstmals aktiv in den Kampf gegen die Terrormiliz
       Islamischer Staat eingegriffen. Am Freitag flog die Luftwaffe einen Angriff
       gegen Stellungen der Extremistengruppe im Irak und zerstörte dabei einen
       IS-Versorgungsstützpunkt, wie Präsident François Hollande am Freitag
       bekanntgab.
       
       Der US-Kongress machte unterdessen den Weg für die Bewaffnung und
       Militärausbildung moderater syrischer Rebellen frei. In das Programm sollen
       bis zu 500 Millionen Dollar (rund 386 Millionen Euro) fließen.
       
       Hollande teilte mit, der Angriff habe im Nordosten des Landes
       stattgefunden. Es werde in den kommenden Tagen weitere Aktionen geben. Am
       Donnerstag hatte Hollande angekündigt, auf Bitten der irakischen Regierung
       Angriffe auf Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat zu fliegen.
       Luftangriffe in Syrien werde es aber nicht geben, und es würden auch keine
       Bodentruppen eingesetzt.
       
       Die Extremistengruppe beherrscht im Irak und Syrien große Landstriche und
       hat mit ihrem brutalen Vorgehen gegen Andersgläubige und Minderheiten sowie
       jüngsten Enthauptungen zweier Amerikaner und eines Briten für weltweites
       Entsetzen gesorgt. Die USA greifen bereits IS-Stellungen im Irak aus der
       Luft an und wollen die Attacken auf Syrien ausweiten.
       
       ## Obama-Strategie sieht syrische Unterstützung vor
       
       Mit der Finanzierung des Pentagonprogrammes folgten US-Senat und
       Repräsentantenhaus einer Bitte von Präsident Barack Obama. Der oberste
       US-Befehlshaber begrüßte das Votum denn auch als Signal an die Welt, dass
       die Amerikaner im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat vereint
       seien.
       
       Als Strategie gegen die Dschihadisten gab Obama kürzlich eine Ausweitung
       der Luftangriffe vor, doch braucht er insbesondere in Syrien auch
       Unterstützung am Boden. Daher sollen gemäßigte Aufständische in dem
       Bürgerkriegsland gestärkt werden. Sie stehen nicht nur IS-Kämpfern, sondern
       auch den Truppen von Präsident Baschar al-Assad gegenüber.
       
       Am Mittwoch hatte sich das von den oppositionellen Republikanern dominierte
       Abgeordnetenhaus mehrheitlich für die Finanzierung von Trainingsmissionen
       und Waffenlieferungen an moderate Kräfte in Syrien ausgesprochen. Tags
       darauf folgte das von Obamas Demokraten dominierte Oberhaus: 78 Senatoren
       stimmten mit Ja, 22 mit Nein.
       
       ## Ausbildungsbeginn frühestens im Spätherbst
       
       Die Ausbildung und Aufrüstung der gemäßigten Rebellen kann laut
       US-Generalstabschef Martin Dempsey frühestens in drei Monaten beginnen.
       Ziel sei es, in acht bis zwölf Monaten eine kompakte Kampftruppe vor Ort zu
       haben, sagte er der Nachrichtenagentur AP. Nach dem Willen Obamas sollen
       die syrischen Aufständischen in Trainingslagern in Saudi-Arabien geschult
       werden.
       
       Die schwierigste Aufgabe sei es zu entscheiden, wer in Syrien die Kontrolle
       über die Rebellen haben soll. Diese Frage müsse geklärt werden, bevor die
       von den USA trainierten Aufständischen im Irak auf die IS-Miliz losgelassen
       werden könnten. Sobald sie ausgebildet seien, könnten die Rebellen auch
       gebeten werden, die syrisch-irakische Grenze wieder herzustellen.
       
       Im Großraum Bagdad wurden bei einer Serie von Anschlägen am Donnerstag
       mindestens 36 Menschen getötet. Zu den Bluttaten bekannte sich zunächst
       niemand. Sie trugen jedoch die Handschrift islamistischer Extremisten.
       
       19 Sep 2014
       
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