# taz.de -- Verkaufsstart des neuen Iphone: Campen für ein Handy
       
       > Hunderte zelten vor dem Berliner Apple-Store, um eines der ersten neuen
       > Iphones zu ergattern. Nach vier Stunden ist's ausverkauft, und viele
       > gehen leer aus.
       
 (IMG) Bild: Die Schlange vor dem Apple-Store in Berlin.
       
       Noch gute hundert Meter entfernt vom Ziel stehen Felix und sein Kumpel, als
       sie die Schreckensnachricht erreicht: Das neue Iphone - Version 6 - ist im
       Herstellerladen am Berliner Kurfürstendamm schon ausverkauft, vermelden die
       Security-Mitarbeiter. Es ist gerade mal 12.15 Uhr, gut vier Stunden nach
       Verkaufsstart.
       
       Mit der Ansage der Ordner wird die Warteschlange vor dem Laden aufgelöst.
       Die beiden Applefans aus Köpenick hatten seit Donnerstag Abend, zehn Uhr,
       ausgeharrt. So richtig verärgert scheinen sie trotzdem nicht: „Es war eine
       tolle Erfahrung. Das erste Mal in meinem Leben habe ich auf der Straße
       geschlafen", sagt Felix. Und fügt hinzu: "Aber heute Nacht haben sich auch
       viele vorgedrängelt. Das war nicht so schön.“
       
       Schon seit mehreren Tagen hatten Menschen ihre Sehnsucht nach dem neuen
       Apple-Produkt dadurch Ausdruck verliehen, dass sie vor dem Geschäft
       warteten. Zuletzt mussten wegen des großen Andrangs Absperrgitter aufgebaut
       worden. Um acht Uhr morgens am Freitag öffnete der Berliner Apple-Store
       dann unter Applaus der wartenden Menschen seine Türen.
       
       Das in zwei unterschiedlichen Größen erhältliche Smartphone kostet 699 Euro
       aufwärts, je nach Ausführung. Auf den zentralen Verkaufstischen stehen die
       Objekte der Begierde elegant aufgereiht. Drum herum wechselt jede Menge
       Bargeld den Besitzer. Der Hype ist groß. Mageritha aus München ist
       skeptisch. Sie begleitet ihren in Berlin lebenden Sohn, der gerade bezahlt.
       „Ich verstehe nicht, warum Menschen sich so sehr für ein Telefon
       engagieren, aber weniger für wichtige Dinge.“
       
       Dimitri ist extra aus Moskau gekommen und hat etwa 24 Stunden vor dem Laden
       gewartet. „Das Geld ist da, aber bei uns es gibt keinen Apple Store“, sagt
       der Geschäftsmann, mit Rollkoffer und frisch erstandenem Smartphone in den
       Händen. Es sind besonders viele Osteuropäer anzutreffen. Auch einige
       Verkäufer sprechen russisch mit den Kunden. Wie viele Iphones bereits vor
       Ort verkauft wurden, wollten die Mitarbeiter nicht sagen. Aber laut Apple
       wurden zu Beginn der Vorbestellungen vergangene Woche weltweit mehr als
       vier Millionen Geräte geordert.
       
       Weltweit erwarteten Fans seit Monaten auf die neuste Auflage des Telefons.
       Auch der Köpenicker Felix, der ein ertragreiches Geschäft vor Augen hatte.
       „Eigentlich wollte ich zwei Smartphones kaufen, um eins teurer zu
       verkaufen. Das hat aber nicht geklappt“, sagt er zufrieden und spaziert mit
       Klappstuhl, Decke und seinem Kumpel davon. Das Smartphone wird er sich nun
       wohl online bestellen.
       
       19 Sep 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jacob Trommer
       
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