# taz.de -- Iranischer Präsident zur IS-Bekämpfung: Verhandlungsmasse im Atomstreit
       
       > Für eine Zusammenarbeit gegen die IS-Miliz erwartet Hassan Ruhani
       > Zugeständnisse. Die US-Luftangriffe im verbündeten Syrien kritisierte er
       > verhalten.
       
 (IMG) Bild: Hallo, wir sind auch noch da: Hassan Ruhani will den Westen an den Einfluss in der Region erinnern
       
       NEW YORK/TEHERAN dpa/rtr | Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat eine
       strategische Zusammenarbeit mit dem Westen im Kampf gegen die Terrormiliz
       Islamischer Staat (IS) an eine Einigung im Atomstreit geknüpft. Das wäre
       für beide Seiten von Vorteil, sagte Ruhani nach iranischen Angaben in einem
       Gespräch mit dem französischen Präsidenten François Hollande am Rande der
       UN-Vollversammlung in New York. Der Westen solle nicht ignorieren, dass der
       Iran in der Region über großen Einfluss verfüge, sagte Ruhani nach Angaben
       der Nachrichtenagentur Isna vom Mittwoch.
       
       Für beide Seiten wäre es von großem Nutzen, eine neue Vertrauensbasis
       aufzubauen. „Die Atomverhandlungen in New York sind daher von großer
       Bedeutung, um dieses Ziel zu erreichen“, sagte der iranische Präsident. Der
       Iran und die fünf UN-Vetomächte sowie Deutschland verhandeln derzeit über
       Teherans umstrittenes Atomprogramm. Beide Seiten wollen bis zum 24.
       November zu einer Einigung kommen.
       
       Zudem übte Ruhani vorsichtige Kritik an den US-Luftangriffen gegen die
       IS-Miliz in Syrien. Ohne UN-Mandat oder eine offizielle Anfrage der
       syrischen Regierung habe der Militäreinsatz keine rechtliche Basis (lesen
       Sie [1][hier] eine Einschätzung des taz-Rechtsexperten zu der Problematik).
       
       Allerdings verurteilte er die Angriffe gegen den IS nicht explizit. Ein
       hochrangiger iranischer Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur
       Reuters, die USA hätten den Iran vorab über ihre Absicht informiert, die
       Angriffe auf den IS vom Irak auf Syrien auszuweiten.
       
       Der Iran ist der wichtigste regionale Verbündete von Syriens Präsident
       Baschar al-Assad. Auch dieser war nach US-Angaben vorab über die in der
       Nacht zu Dienstag erstmals geflogenen Angriffe gegen IS-Stellungen in
       Syrien informiert worden. Protest der syrischen Führung gegen den von
       mehreren arabischen Ländern unterstützten US-Militäreinsatz war daraufhin
       ausgeblieben. Laut staatlichen syrischen Medien erklärte Assad, er
       unterstütze internationale Bemühungen zur Terrorismusbekämpfung.
       
       Die US-Regierung lehnt eine Zusammenarbeit mit Assad ab, da er für sie
       durch sein Vorgehen im syrischen Bürgerkrieg jegliche Legitimation verloren
       hat. Zum Iran pflegen die USA seit mehr als drei Jahrzehnten so gut wie
       keine diplomatischen Beziehungen mehr.
       
       24 Sep 2014
       
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