# taz.de -- Erste Ebola-Übertragung in Europa: Weitere Infektionen möglich
       
       > In Spanien hat sich eine Pflegehelferin mit Ebola infiziert. Die
       > Gesundheitsbehörden schließen weitere Fälle nicht aus – die
       > Wahrscheinlichkeit sei aber gering.
       
 (IMG) Bild: Die Direktorin des Gesundheitsamts von Madrid, Maria Mercedes Vinuesa, auf dem Weg zur Krisensitzung.
       
       MADRID dpa/rtr | Nach der Infektion einer Madrider Pflegehelferin mit dem
       Ebola-Virus schließen die spanischen Gesundheitsbehörden weitere Fälle
       nicht grundsätzlich aus. „Die Wahrscheinlichkeit von Infektionen ist
       gering, aber sie existiert“, sagte Fernando Simón, Chef der Notfallzentrale
       des Ministeriums, dem Radiosender Cadena Ser am Dienstag.
       
       Die Behörden erstellten eine Liste mit den Menschen, die mit der an Ebola
       erkrankten Frau Kontakt hatten. Vertreter des Krankenhauses sagten, alle
       Kontaktpersonen der Krankenschwester stünden unter Beobachtung. Bislang
       seien aber keine weiteren Ebola-Fälle bekannt.
       
       Gesundheitsministerin Ana Mato rief die Direktoren der regionalen
       Gesundheitsämter zu einer Krisensitzung zusammen. Die Pflegehelferin hatte
       sich in Madrid bei der Behandlung eines aus Westafrika ausgeflogenen
       Ebola-Patienten infiziert. Dies war der erste Fall einer Übertragung des
       gefährlichen Ebola-Erregers innerhalb Europas.
       
       Die Spanierin wurde in der Nacht zum Dienstag in die Quarantäne-Station
       einer Fachklinik in Madrid verlegt. Sie hatte nach Angaben der Behörden
       bereits seit einer Woche leichtes Fieber gehabt. Die Mediziner hatten dem
       aber zunächst keine Bedeutung beigemessen. Am Montag wurde ihre
       Ebola-Infektion bei einer Untersuchung in einem Krankenhaus in der Madrider
       Vorstadt Alcorcón bestätigt.
       
       In ganz Westafrika geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile
       von rund 3.500 Ebola-Toten aus. Insgesamt waren bis Freitag 7.492
       Krankheitsfälle gemeldet. Betroffen sind vor allem Liberia, Guinea und
       Sierra Leone.
       
       In Liberia hat die Gewerkschaft der Mitarbeiter des Gesundheitswesens zu
       einem Bummelstreik aufgerufen, weil sie mit den Gehaltszuschlägen für die
       gefährliche Arbeit in den Ebola-Stationen nicht zufrieden ist. Der
       WHO-Vertreter in Liberia appellierte an die Krankenschwestern, Pfleger und
       Gesundheitshelfer, auf solche Arbeitskampfmaßnahmen zu verzichten. Ein
       Bummelstreik würde die Belastungen und Risiken für die anderen Kollegen
       erhöhen und auch die Patienten zusätzlich in Gefahr bringen.
       
       7 Oct 2014
       
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