# taz.de -- Kampf um Kobani: Die Türkei greift ein – gegen die PKK
       
       > Erstmals seit Beginn des Waffenstillstands im vergangenen Jahr hat das
       > türkische Militär Stellungen der kurdischen PKK attackiert.
       
 (IMG) Bild: Wo steht der Feind? Türkische F-16-Flugzeuge auf dem Militärflughafen Diyarbakir (Archivbild).
       
       BERLIN taz | Während die Verhandlungen zwischen den USA und der Türkei über
       die Nutzung des südtürkischen Luftwaffenstützpunkts Incirlik noch andauern,
       hat die türkische Luftwaffe Angriffe geflogen – aber nicht gegen Stellungen
       des „Islamischen Staates“, sondern gegen die der PKK. Also gegen Einheiten,
       die der umzingelten syrisch-kurdischen Grenzstadt Kobani zur Hilfe kommen
       würden, wenn die Türkei einen [1][Korridor durch türkisches Staatsgebiet]
       erlauben würde.
       
       Wie mehrere [2][türkische Medien übereinstimmend berichten], hätten
       Kampfflugzeuge vom Typ F-16 und F-4 von den Militärflughäfen Diyarbakir und
       Malatya aus Ziele bei der Ortschaft Daglica geflogen. Daglica liegt im
       äußersten Südosten der Türkei in der Provinz Hakkari.
       
       Am Dienstagvormittag teilte der türkische Generalstab mit, die Luftangriffe
       seien eine Reaktion darauf, dass PKK-Kämpfer in vergangenen Tagen dort
       mehrfach eine Station der Gendarmerie beschossen hätten. „Auf diese
       Angriffe der separatistischen Terrororganisation wurde mit aller Härte
       reagiert“, heißt es in der Verlautbarung des Generalstabes ganz im Duktus
       früherer Tage.
       
       Es ist die erste bewaffnete Auseinandersetzung zwischen der türkischen
       Armee und der PKK-Guerilla, seit diese im März vergangenen Jahres in
       Absprache mit der Regierung einen Waffenstillstand verkündet hatte. Doch
       der damals begonnene Friedensprozess hat bislang keine sichtbaren
       Fortschritte gebracht. Angesichts der dramatischen Entwicklung in Kobani
       und den [3][Protesten gegen die türkische Syrienpolitik] ist dieser
       Aussöhnungsprozess akut gefährdet. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan
       hatte vor einigen Tagen den IS und die PKK als gleichermaßen terroristisch
       bezeichnet.
       
       Von Seiten der PKK oder prokurdischer Politiker aus der HDP bzw. DTP lag
       bis Dienstmittag keine Stellungnahme vor.
       
       14 Oct 2014
       
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 (DIR) Deniz Yücel
       
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