# taz.de -- Lira Alushi über Frauenfußball in Paris: „Die Franzosen parken anders“
       
       > Fatmire „Lira“ Alushi spielt bei PSG. Sie spricht über die
       > professionelleren Bedingungen in Paris. Und sie erklärt, warum sie mit 28
       > Jahren aufhören will.
       
 (IMG) Bild: Alushi im Trikot von Paris St. Germain
       
       taz: Frau Alushi, mit Célia Sasic, die früher die französische
       Staatsbürgerschaft hatte, spielen Sie in der DFB-Elf und haben beim 1. FFC
       Frankfurt lange gekickt. Hat sie vor Ihrem Wechsel zu Paris St. Germain
       Tipps gegeben? 
       
       Fatmire Alushi: Ich solle nie mit dem Auto nach Paris fahren! Hätte ich nur
       darauf gehört: Schon nach den ersten Wochen ist alles voller Beulen und
       Kratzer. Die Franzosen parken anders ein als Deutsche. Jetzt lasse ich
       meinen Wagen immer stehen, denn ich habe keine Lust mehr, immer nach
       Deutschland zu fahren, um ihn reparieren zu lassen.
       
       Ihre Nationalmannschaftskollegin Dzsenifer Marozsan, die gleichfalls beim
       FFC Frankfurt spielt, soll auch ein Angebot aus Paris gehabt haben, bei dem
       sie das Dreifache verdienen würde. Welche Rolle hat das Finanzielle bei
       Ihrem Wechsel nach Frankreich gespielt? 
       
       Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch beim 1. FFC Frankfurt nicht schlecht
       verdient habe. Deshalb hat das mit dem Geld gar nichts zu tun. Ich habe
       lange überlegt, ob ich meine Familie und vor allem meinen Mann alleine
       lasse. Aber der hat auch sofort gesagt, ich solle das machen, sonst würde
       ich es später bereuen.
       
       Welche Unterschiede gibt es zwischen französischem und deutschem
       Frauenfußball? 
       
       Der ganze Rahmen ist deutlich professioneller, als ich das vorher kannte.
       Wir haben ein eigenes Trainingsgelände, werden toll betreut. An manchen
       Tagen verbringen wir dort bis zu zehn Stunden. Natürlich auch, weil man
       sich in Frankreich sehr viel Zeit mit dem Essen lässt. Das geht sehr
       entspannt zu, aber es kommt mir entgegen: bloß keinen Stress machen. 
       
       Bekanntlich ist in Deutschland die Zuschauerzahl bei
       Frauenbundesliga-Spielen nicht gerade herausragend. Wie hoch ist die
       Zuschauerresonanz auf die Frauenbundesliga in Frankreich? 
       
       Leider nicht so gut. Zum Champions-League-Spiel gegen Twente kamen rund
       2.000 in unser Stade Charlety, das leider mit 20.000 Plätzen viel zu groß
       für den Frauenfußball ist und auch noch eine Laufbahn besitzt. Und auswärts
       spielen wir oft vor nur 500 Leuten. Das war in der Bundesliga hier schon
       besser.
       
       Ist das Niveau im französischen Frauenfußball vergleichbar mit der
       Bundesliga? 
       
       Ich würde schon sagen, dass es keinen Unterschied macht. Bei uns sind nur
       Nationalspielerinnen, also Schwedinnen, US-Amerikanerinnen, Französinnen
       und wir deutsche Spielerinnen. Auch in Frankreich stellt sich der
       Tabellenachte erst einmal gegen uns hintenrein. Und wenn wir jetzt dreimal
       gegen Olympique Lyon antreten, zweimal in der Champions League, einmal in
       der Liga, wissen wir auch, wo wir stehen. 
       
       Ihr Vertrag in Paris läuft bis Sommer 2016. Was ist danach geplant? 
       
       In diesen zwei Jahren will ich alles für den Fußball geben, weil ich danach
       aufhören möchte. Dann ist mit 28 Jahren das beste Alter, über eine
       Familienplanung nachzudenken. Ich möchte mir den Kinderwünsch erfüllen. Die
       Bundestrainerin weiß Bescheid und hat dafür vollstes Verständnis.
       
       23 Oct 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Frank Hellmann
       
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