# taz.de -- Kommentar Green Climate Fund: Ein großer Schritt nach vorn
       
       > Der Klimafonds ist der erste Baustein für ein globales Abkommen. Er
       > unterscheidet sich wohltuend von der Geber-Nehmer-Logik der
       > Entwicklungshilfe.
       
 (IMG) Bild: Folge des Klimawandels? Dürre im indonesischen Sumatra
       
       Die gut neun Milliarden für den „Grünen Klimafonds“ (GCF) sind ein großer
       Schritt nach vorn. Richtig eingesetzt, kann das Geld viel bewirken: von
       einem Einspeisetarif für Erneuerbare bis zur Sicherung der
       Lebensmittelversorgung in ländlichen Gebieten. Die Staaten haben in Berlin
       viel Geld auf den Tisch gelegt – auch wenn die Summe gegenüber den weltweit
       550 Milliarden Subventionen für fossile Brennstoffe Peanuts sind.
       
       Aber um die konkrete Summe geht es weniger. Wichtiger ist, dass die
       Industrieländer zum ersten Mal Ernst machen mit dem Versprechen, den armen
       Ländern bei der globalen Energiewende und bei der Anpassung an den
       Klimawandel substanziell und verlässlich unter die Arme zu greifen. Denn
       das berechtigte Gefühl, von den Reichen im Stich gelassen zu werden, hat
       die Entwicklungsländer viel zu oft in die Blockade getrieben.
       
       Dieses Argument ist jetzt zumindest teilweise entkräftet. Nach den
       Ankündigungen von EU, USA und China zu ihren Emissionszielen (die bei
       Weitem nicht ausreichen) bringt das frische Geld Rückenwind für die
       Klimakonferenz, die in zwei Wochen in Lima beginnt.
       
       Das Allerwichtigste aber: Endlich gibt es eine Struktur, die den
       finanziellen Ausgleich zwischen Reich und Arm und den Umstieg auf eine
       andere Energieinfrastruktur organisiert. Sie wird weltweit akzeptiert, die
       Entwicklungsländer haben ein Mitspracherecht.
       
       Der GCF ist ein konkretes Versprechen: der erste Baustein eines globalen
       Klimaabkommens. Er unterscheidet sich wohltuend von der alten
       Geber-Nehmer-Logik der Entwicklungshilfe. Umso wichtiger ist es, dass er
       deren Fehler vermeidet: Korruption, Verschwendung und Planung am Bedarf
       vorbei wären nicht nur ärgerlich, sondern bedrohlich. Denn der Fonds darf
       nicht scheitern. Er ist eine der letzten Hoffnungen, die Kurve beim Klima
       doch noch zu bekommen.
       
       20 Nov 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bernhard Pötter
       
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