# taz.de -- Attac und G-7-Gipfel: Die Logistik und das liebe Geld
       
       > Weil Gegner des Gipfels nicht in München protestieren möchten, fällt eine
       > gemeinsame Demo mit den TTIP-Gegnern von Attac wohl aus.
       
 (IMG) Bild: Trojanisches Pferd TTIP: Attac und andere Bündnisse bei einer Demo in Stuttgart
       
       BERLIN taz | In Elmau in Oberbayern treffen sich die Staats- und
       Regierungschefs der G 7, und am Tag davor gehen in München 50.000 Menschen
       gegen TTIP auf die Straße: So schön hatten es sich Gegner des
       Freihandelsabkommens wie Campact, Attac und BUND vorgestellt. Nun sind die
       Gespräche mit G-7-Gegnern über eine gemeinsame Großdemo aber vorerst
       gescheitert – und Attac droht damit, die Unterstützung für den
       Gipfel-Protest einzudampfen.
       
       Am vergangenen Wochenende traf sich das Aktionsbündnis „Stop G 7 Elmau“ in
       München, um die Proteste vor und während des Gipfels zu koordinieren. Die
       Ortswahl für die Großdemo am 6. Juni fiel auf Garmisch-Patenkirchen. „Dann
       müssen die Leute in den Camps nicht rumreisen“, kommentierte Hagen Schaff
       den Beschluss. Er ist Vertreter von Attac München beim Stopp-G-7-Bündnis.
       „Und so liegt der Fokus stärker auf Elmau.“
       
       Andere Teilnehmer befürchteten, dass eine Demo in München weitere, direkte
       Aktionen verhindere. Einmal in München, müsse man erst mal an den
       Polizeikontrollen vorbei, um zurück in die Alpen zu kommen. Der G-7-Gipfel
       beginnt dort offiziell am 7. Juni, dann sind Blockaden um Elmau herum
       geplant.
       
       Die Absage an München ist aber auch ein Korb für die TTIP-Gegner, die für
       einen gemeinsamen Aktionstag gegen das Handelsabkommen mobilisieren
       wollten. „Die logistischen Probleme hätten wir gelöst“, ist sich Roland Süß
       von Attac Deutschland sicher. Er war bei den Verhandlungen am letzten
       Wochenende dabei und hält es für falsch, nicht in München zu demonstrieren.
       Ein Vorschlag sei gewesen, Busse zu organisieren, die die Demonstranten vom
       Protestcamp nach München und zurück transportiert hätten.
       
       ## „Massenmobilisierung nur in München“
       
       Aber auch übers Geld sei gesprochen worden. „Wir haben überlegt, was es
       finanziell heißt, wenn man bundesweit mobilisieren will. Aber eine richtig
       große Massenmobilisierung wäre nur in München möglich gewesen.“ Konkreter
       wird er nicht.
       
       Eine Demo in einem kleinen Ort in den Alpen sei nicht einfach erreichbar.
       Er rechnet nur mit einem Bruchteil an Teilnehmern. Im Moment würden deshalb
       alle TTIP-Gegner einzeln über eine weitere Beteiligung diskutieren. Attac
       werde sich wohl trotzdem an den Stopp-G-7-Aktionen beteiligen. „Nur in
       welchem Umfang, das müssen wir jetzt neu diskutieren.“ Zwei Demos kämen für
       niemanden in Frage, sonst sei die Rede von der Spaltung des Bündnis.
       
       Die Linken-Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke nennt die Ereignisse vom
       Wochenende „ausgesprochen schade“. Sie unterstützt das Stopp-G-7-Bündnis
       weiterhin, hatte aber für die Kooperation mit Campact und Co geworben.
       „Nicht jeder geht eine Woche ins Camp und blockiert“, sagt sie. „Diesen
       Leute hätten wir auch ein Angebot machen können.“ Auf Unterstützung von
       ihrer eigenen Partei kann Gohlke sowieso nur bedingt hoffen. Denn am
       Wochenende des G-7-Gipfels in Elmau sind viele ihrer Parteigenossen in
       Bielefeld – beim Bundesparteitag.
       
       17 Dec 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Laura Backes
       
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