# taz.de -- Griechenland in der EU: EU-Parlamentspräsident gegen Grexit
       
       > EU-Parlamentspräsident Martin Schulz äußert sich in einer Zeitung zum
       > möglichen EU-Austritt Griechenlands. Er spricht sich dagegen aus.
       
 (IMG) Bild: Martin Schulz will nicht, dass Griechenland die EU verlässt.
       
       BERLIN dpa/afp | EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) hat die Debatte
       über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone scharf
       kritisiert. Er sagte der Zeitung Die Welt vom Mittwoch, die Diskussion und
       die „verantwortungslosen Spekulationen“ über ein solches Szenario seien
       „wenig hilfreich“.
       
       Einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge prüft die Bundesregierung indes
       derzeit verschiedene Szenarien für den Fall eines Sieges des
       Linksbündnisses Syriza bei den griechischen Parlamentswahlen Ende Januar.
       
       Ein Ausstieg aus dem Euro stehe nicht zur Debatte, sagte Schulz der
       Zeitung. Die für den 25. Januar geplanten Parlamentswahlen in Griechenland
       haben die Spekulationen über einen Austritt Athens aus der Eurozone neu
       entfacht. In Umfragen liegt das Bündnis Syriza vorn, das den von den
       internationalen Gläubigern auferlegten Sparkurs ablehnt. Der Spiegel hatte
       am Wochenende unter Berufung auf Regierungskreise gemeldet, in der
       Bundesregierung werde ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone
       inzwischen als hinnehmbar eingestuft.
       
       Schulz sprach in der Welt von „unerbetenen Ratschlägen“, die den Menschen
       in Griechenland das Gefühl geben würden, Brüssel oder Berlin entschieden
       über ihr Schicksal und nicht sie selbst. Er warnte davor, dass die Wähler
       womöglich auf diese Weise “gerade in die Arme der radikalen Kräfte“
       getrieben würden.
       
       Der französische Wirtschaftsminister Emmanuel Macron sagte der
       Internetausgabe der Wirtschaftszeitung Les Echos, Griechenland habe seinen
       „Platz in der Eurozone“ bei „jeder Art von Regierung“ in Athen. Das
       griechische Volk habe die Möglichkeit, bei der Parlamentswahl „souverän“
       über seine Vertreter abzustimmen. Diese hätten dann die Verantwortung, die
       internationalen Verpflichtungen des Landes einzuhalten, sagte Macron.
       
       Die „Bild“-Zeitung berichtete unterdessen am Mittwoch unter Berufung auf
       Regierungskreise, dass das Kanzleramt derzeit Szenarien für einen möglichen
       Wahlsieg von Syriza durchspielen lasse. Sollte das Bündnis gewinnen und den
       Reformkurs abbrechen, würde die ausstehende Kreditrate in Höhe von zehn
       Milliarden Euro nicht an Athen überwiesen.
       
       Auch über mögliche Bankenpleiten machen sich die Regierungsfachleute
       demnach Gedanken. Käme es zum Austritt Griechenlands aus dem Euro, könnte
       es nach Einschätzung der Fachleute einen Kundenansturm auf griechische
       Banken geben, dessen Folge wiederum ein Bankenkollaps sein könnte. In
       diesem Fall müsste die EU-Bankenunion einspringen.
       
       Auslöser der Diskussion sind nicht dementierte Berichte, wonach die
       Bundesregierung bei einem Sieg der Linken bei der Parlamentswahl in
       Griechenland einen Austritt des Landes aus der Euro-Zone für verkraftbar
       hält. Der in Umfragen führende Chef des Linksbündnisses Syriza, Tsipras,
       hatte ein Ende der Sparpolitik angekündigt, falls er die Abstimmung am 25.
       Januar gewinnt.
       
       7 Jan 2015
       
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