# taz.de -- Sexistischer ARD-Kameraschwenk: Wie in den 80ern
       
       > Die Tagesschau sendet einen sexistischen Kameraschwenk auf
       > FDP-Politikerin Katja Suding. Der verantwortliche Chefredakteur
       > entschuldigt sich.
       
 (IMG) Bild: „Der Beine-Schwenk gehört auf den Index“, schreibt Tagesschau-Chefredakteur Kai Gniffke.
       
       Grazile, übereinander geschlagene Beine, in durchsichtige Strumpfhosen
       gehüllt. Die pastellfarbene Haut nimmt das Bild ein, der schwarze Rock ist
       nur Beiwerk in dieser Komposition. Der Blick aus der Froschperspektive.
       
       Ganz „Tagesschau“-Deutschland [1][starrte auf die Beine] der
       FDP-Politikerin Katja Suding. Die für den Sender unerwartete
       Kameraeinstellung ließ einige ARD-Zuschauer wohl zweimal hinsehen. Denn die
       Kamera hangelte sich per Schwenk langsam, aber sicher entlang ihrer Beine
       und ihrem Oberkörper nach oben. Erst ganz am Ende erschien ihr Gesicht in
       Nahaufnahme und ließ es als Nebensächlichkeit anmuten.
       
       Gratulation, so viel Sexismus in nur fünf Sekunden schafft nicht mal
       „Germany’s Next Topmodel“. Dann um 23.29 Uhr, selber Tag: Zurückrudern des
       „Tagesschau“-Chefredakteurs Kai Gniffke [2][via Sendungsblog].
       Entschuldigung inklusive. Und eine Rechtfertigung: „Ich nehme an, der
       Kameraschwenk wurde von einem Menschen aus der Schule und der
       Geisteshaltung vergangener Jahrzehnte produziert, der diese Darstellung
       besonders apart fand.“
       
       Fast eine beschönigende Wortwahl dafür, dass wir uns eine sexuelle
       Herabwürdigung dieser Art im 21. Jahrhundert noch zur Primetime antun
       müssen. Immerhin, die Entschuldigung kam zeitnah.
       
       7 Jan 2015
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-6209.html
 (DIR) [2] http://blog.tagesschau.de/2015/01/06/katja-sudings-beine/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nora Pfützenreuter
       
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