# taz.de -- Koalition gegen Quengelkassen: Weniger Süßigkeiten an Kassen
       
       > Eine große Versuchung, der vor allem Kinder kaum widerstehen können: Die
       > Ständer mit Schokoriegel an den Ladenkassen. Union und SPD wollen dagegen
       > vorgehen.
       
 (IMG) Bild: Haben will! Bei so viel Auswahl fällt der Verzicht schwer.
       
       BERLIN dpa | Kinder sollen nach dem Willen der schwarz-roten Koalition an
       Supermarktkassen nicht mehr so stark zu Süßigkeiten verführt werden. Die
       Bundesregierung solle mit dem Handel darauf hinwirken, dass „quengelfreie“
       Kassen angeboten werden, heißt es in einem Antrag von Union und SPD
       anlässlich der Agrarmesse Grüne Woche (16. bis 25. Januar), über den der
       Bundestag diesem Donnerstag berät.
       
       Die Vorsitzende des Ernährungsausschusses, Gitta Connemann (CDU), sagte:
       „Süßigkeiten gehören dazu – aber nicht als Lockmittel in der
       Warteschlange.“ In Regalen direkt an den Kassen werden in vielen Läden zum
       Beispiel Schokoriegel angeboten, weswegen Kinder bei ihren Eltern quengeln.
       
       Einige Handelsketten haben in ihren Märkten bereits Kassen, die extra als
       süßwarenfrei gekennzeichnet sind. Stattdessen werden dort etwa Batterien
       und Einkaufsgutscheine platziert. Solche Familienkassen sollten zum
       Standardangebot werden, sagte Connemann. Die Ladenflächen an den Kassen
       gelten in Supermärkten als besonders umsatzstark.
       
       Die Koalitionsfraktionen verweisen darauf, dass Impulse für gesunde
       Ernährung für Kinder wichtig sind, um Übergewicht und andere Risiken zu
       vermeiden. Die Regierung solle mit den Ländern auch darauf hinwirken, dass
       an Kitas und Grundschulen „keine Süßigkeiten, Knabberzeug, Fast-Food und
       Softdrinks beworben werden“. Die Regierung solle zudem mit der Branche eine
       Strategie für die Reduktion von Zucker, Fetten und Salz in Fertigprodukten
       erarbeiten, heißt es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in dem
       Antrag. Zuerst hatten die Rheinische Post und die Saarbrücker Zeitung
       (Mittwoch) darüber berichtet.
       
       Zum Vermeiden von Lebensmittelabfällen mahnen Union und SPD an, dass es
       mehr kleine Packungen geben soll. Dies solle den Bedürfnissen von Singles
       und allein lebenden älteren Menschen besser Rechnung tragen.
       
       13 Jan 2015
       
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