# taz.de -- Machtkampf im Jemen: Rebellen stürmen Regierungssitz
       
       > Der Republikpalast in der Hauptstadt Sanaa würde von Huthi-Rebellen
       > gestürmt. Die schiitische Minderheit will mehr Mitspracherechte
       > erzwingen.
       
 (IMG) Bild: Bewaffnete Huthi-Rebellen halten Wache auf den Straßen rund um den Republikpalast in Sanaa
       
       SANAA dpa/afp | Schiitische Huthi-Rebellen haben den Präsidentenpalast in
       der jemenitischen Hauptstadt Sanaa gestürmt. Einen Tag nach der zwischen
       den Rebellen und der Armee vereinbarten Waffenruhe übernahmen die
       Aufständischen die Kontrolle über den Amtssitz von Präsident Abed Rabbo
       Mansur Hadi. Augenzeugen hatten zuvor von heftigen Gefechten im Inneren des
       Anlage berichtet.
       
       Die Huthi plünderten die dortigen Waffenlager, sagte ein hochrangiger
       Militärvertreter. Hadi hatte nur wenige Stunden zuvor zu einer Einigung im
       Land aufgerufen: „Wir stehen vor einem Scheideweg, sein oder nicht sein.“
       Über sein Schicksal wurde zunächst nichts bekannt.
       
       In dem arabischen Land war es zu neuer Gewalt gekommen, nachdem sich Huthis
       am Montag heftige Gefechte mit der Armee rund um den Palast geliefert
       hatten. Die Aufständischen erhöhen vor der Ausarbeitung einer neuen
       Verfassung den Druck auf die sunnitisch dominierte Regierung. Die
       schiitische Minderheit will mehr Mitspracherechte erzwingen.
       
       Am Wochenende hatten die Huthis den Büroleiter des Staatspräsidenten
       entführt, am Montag lieferten sie sich stundenlange Gefechte mit dem
       Militär vor dem Präsidentenpalast. Nach einem vereinbarten Waffenstillstand
       zogen die Huthis ihre Kräfte dann vor dem zentraler gelegenen
       Republikpalast zusammen. Für Dienstag waren Verhandlungen beider Seiten
       angesetzt. Präsident Hadi wollte sich nach Angaben aus Regierungskreisen
       mit Huthi- wie Regierungsvertretern treffen.
       
       Wegen der Kämpfe in Sanaa haben mehrere Länder ihre Botschaften in Jemens
       Hauptstadt geschlossen. Die französische Botschaft blieb am Dienstag bis
       auf weiteres dicht, wie aus westlichen Diplomatenkreisen verlautete. Die
       Vertretungen der Niederlande und Großbritanniens hatten am Montag
       vorsorglich ihre Pforten geschlossen.
       
       20 Jan 2015
       
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