# taz.de -- AfD und Zuwanderung: Streiten ist alternativlos
       
       > Am Wochenende trifft sich die AfD zum Bundesparteitag. Vorher zoffen sich
       > Bernd Lucke und Vize Alexander Gauland. Dieses Mal über muslimische
       > Zuwanderer.
       
 (IMG) Bild: Sehen sich nicht ähnlich und sind sich nicht einig: Bernd Lucke und Alexander Gauland (rechts)
       
       BERLIN dpa | Der Vizevorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD),
       Alexander Gauland, hat eine dezidierte Meinung zum Thema Zuwanderung aus
       dem Nahen Osten: Man solle sie nicht weiter zulassen, sagte er in einem
       Interview. Prompt hält Parteigründer Bernd Lucke dagegen.
       
       „Wir sollten eine Einwanderung von Menschen, die unserer kulturellen
       Tradition völlig fremd sind, nicht weiter fördern, ja wir sollten sie
       verhindern“, sagte Gauland dem Berliner Tagesspiegel. Auf die Frage,
       welchen Muslimen er den Zuzug verweigern wolle, antwortete Gauland: „Es
       gibt kulturelle Traditionen, die es sehr schwer haben, sich hier zu
       integrieren. Von dieser kulturellen Tradition möchte ich keine weitere
       Zuwanderung. Diese kulturelle Tradition ist im Nahen Osten zu Hause.“
       
       In Deutschland dürften sich keine weiteren Parallelgesellschaften
       entwickeln, „mit denen wir am Ende nicht fertig werden“, sagte Gauland, der
       auch Fraktionsvorsitzender der AfD im Potsdamer Landtag ist.
       
       Lucke, der dem dreiköpfigen Führungsgremium der Partei angehört,
       widersprach Gauland. Er betonte, die AfD setze sich für ein
       Zuwanderungsrecht ein, das Einwanderung aus wirtschaftlichen, familiären
       oder humanitären Gründen ermögliche – und zwar unabhängig von Religion und
       Herkunft. „Das ist eine klare Beschlusslage, und es gibt keine Absicht,
       diese zu ändern“, fügte er hinzu.
       
       ## Afd-Anhänger finden Zahl der Einwanderer zu hoch
       
       Die Integrationsfähigkeit eines Migranten lasse sich nicht anhand der
       Zugehörigkeit zu einer bestimmten Volks- oder Religionsgruppe voraussagen,
       sagte Lucke. Das deutsche Zuwanderungsrecht solle künftig den Schwerpunkt
       vor allem auf Bildung, Berufserfahrung und Sprachkenntnisse legen.
       
       Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins Stern sind 69 Prozent der
       AfD-Anhänger der Meinung, Deutschland sollte weniger Einwanderer aufnehmen
       als bisher. 26 Prozent der Sympathisanten der rechtskonservativen Partei
       finden die aktuelle Zahl der Zuwanderer gerade richtig. Lediglich vier
       Prozent sprachen sich für eine Steigerung der Zuwanderung aus.
       
       28 Jan 2015
       
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