# taz.de -- Beschluss zu „Bafög-Millionen“: Teilen macht keine Freude
       
       > Bei den „Bafög-Millionen“ machen Schulen und Hochschulen Halbe-Halbe. Bei
       > der Uni hält sich die Begeisterung in Grenzen.
       
 (IMG) Bild: Ist "enttäuscht", dass die Universität nicht mehr Geld aus den Bafög-Millionen erhält: Uni-Rektor Bernd Scholz-Reiter.
       
       BREMEN taz | Der Senat hat die „Bafög-Millionen“ verteilt: Sie sollen je
       zur Hälfte an Bildung und Wissenschaft gehen, so der Beschluss vom
       Dienstag, den die zuständige Senatorin Eva Quante-Brandt (SPD) gemeinsam
       mit den Fraktionsvorsitzenden von Rot-Grün vorstellte. Die Verteilung der
       rund 17 Millionen Euro erfolgt zweckgebunden auf verschiedene Bereiche
       innerhalb der Ressorts (siehe Kasten).
       
       Zur Verfügung steht das Geld, weil der Bund von diesem Jahr an das Bafög
       übernimmt. Über die konkrete Verwendung entscheiden die dadurch entlasteten
       Länder allerdings selbst – und das weckt Begehrlichkeiten. Niedersachsen
       möchte mit seinem Geld etwa Kinderkrippen bezahlen, während Hessen
       ausschließlich Hochschulen finanziert.
       
       Diesen Weg hätten auch die hiesigen Hochschulen gerne gesehen. Auf seiner
       Jahresbilanz im vergangenen Juli hatte Uni-Rektor Bernd Scholz-Reiter noch
       gesagt, das Geld gehöre vollständig in die Wissenschaft – und dort am
       liebsten an die eigene Lehranstalt. Daraus wird nun nichts und die
       Begeisterung an der Uni hält sich in Grenzen.
       
       Der Beitrag zur Grundfinanzierung der Hochschulen sei zwar grundsätzlich
       ein Schritt in die richtige Richtung, so Scholz-Reiter – allerdings reiche
       die Summe von drei Millionen Euro nicht aus, den unterfinanzierten
       Grundhaushalt der Universität auf solide Beine zu stellen. „Insofern bin
       ich enttäuscht, dass die Universität nicht mehr Geld aus den
       Bafög-Millionen erhält“, sagte der Uni-Präsident. Bisher habe das Land
       immerhin acht Millionen Bafög-Euro für Studierende der Uni ausgegeben.
       
       Freuen können sich hingegen die Schulen: Dort soll die Finanzspritze neben
       der Inklusion vor allem dem Vertretungsunterricht zu Gute kommen.
       Quante-Brandt kündigte an, schwangere Lehrerinnen von nun an vollständig
       vertreten zu lassen.
       
       Damit kam die Senatorin der Opposition zuvor, die eine halbe Stunde später
       Zahlen zum Unterrichtsausfall vorgelegt hat. Seit 2012 ruft die
       CDU-Fraktion dazu auf, Stundenausfälle online zu dokumentieren, da
       Quante-Brandt keine eigenen Zahlen erheben könne oder wolle, wie Thomas vom
       Bruch, bildungspolitischer Sprecher der Union, sagte. Allein im ersten
       Schulhalbjahr 2014/15 wurden so über 2.000 ausgefallene Unterrichtsstunden
       gemeldet.
       
       An den Hochschulen wird derweil weiter gekürzt und konsolidiert. Auf der
       für den heutigen Mittwoch angesetzten Sitzung des akademischen Senats hat
       die neue Entscheidung laut Uni-Sprecher Eberhard Scholz allerdings keinen
       Einfluss. Da gehe es noch um ganz andere Summen. JAN-PAUL KOOPMANN
       
       3 Feb 2015
       
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