# taz.de -- Hinrichtungen in Jordanien: Rache für Mord an Piloten
       
       > Nachdem der IS einen jordanischen Piloten grausam ermordet hat, reagiert
       > das Königreich hart. Zwei Dschihadisten wurden in der Nacht hingerichtet.
       
 (IMG) Bild: Die hingerichtete Sadschida al-Rischawi.
       
       AMMAN dpa | Nach dem grausamen Mord an einem jordanischen Piloten durch die
       Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat die Regierung in Amman zwei zum Tode
       verurteilte Terroristen hinrichten lassen. Die beiden Gefangenen Sadschida
       al-Rischawi und Siad al-Karbuli seien am frühen Mittwochmorgen gehängt
       worden, meldete die jordanische Nachrichtenagentur Petra.
       
       Die jordanische Führung hatte am Vortag Vergeltung für den [1][Tod des
       Piloten Muas al-Kasasba] angekündigt, nachdem im Internet ein Video
       aufgetaucht war. In dem Film wird ein Mann, der wie Al-Kasasba aussieht, in
       einem Eisenkäfig bei lebendigem Leib verbrannt.
       
       „Das Blut des Märtyrers wird nicht umsonst geflossen sein“, sagte danach
       ein Armeesprecher im jordanischen Fernsehen. „Unsere Rache wird das Ausmaß
       des Schmerzes haben, der allen Jordaniern zugefügt“
       
       Al-Rischawi war 2005 mit einem Selbstmordattentat auf eine Hochzeitsfeier
       in der jordanischen Hauptstadt Amman gescheitert und anschließend zum Tode
       verurteilt worden. Der IS hatte Ende Januar von dem haschemitischen
       Königreich gefordert, die Terroristin gegen Al-Kasasba und die japanische
       Geisel Kenji Goto freizulassen. Jordanien forderte jedoch ein Lebenszeichen
       des Piloten. Daraufhin veröffentlichten die Dschihadisten ein Video, in dem
       die Enthauptung Gotos gezeigt wurde.
       
       ## Schon einen Monat tot
       
       Offensichtlich waren die Verhandlungen zwischen Jordanien und dem IS eine
       Farce: Nach Darstellung des jordanischen Staatsfernsehens soll der Pilot
       bereits vor einem Monat umgebracht worden sein.
       
       Der zweite Hingerichtete Al-Karbuli stammt laut Petra wie Al-Rischawi aus
       dem Irak und soll zum Terrornetzwerk Al-Kaida gehört haben. Ein
       jordanisches Gericht hatte ihn demnach 2007 wegen Terrorismus zum Tode
       verurteilt. Er soll mit Abu Musab al-Sarkawi zusammengearbeitet haben, dem
       früheren Anführer von Al-Kaida im Irak. Al-Karbuli hatte 2006 im
       jordanischen Staatsfernsehen zugegeben, im Irak einen jordanischen Fahrer
       und andere Araber getötet zu haben.
       
       4 Feb 2015
       
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