# taz.de -- Staatskrise im Jemen: Huthi-Rebellen ergreifen die Macht
       
       > Jahrelang haben sich die schiitischen Huthis im Jemen benachteiligt
       > gefühlt. Nun erklären sie wichtige staatliche Institutionen für
       > abgesetzt.
       
 (IMG) Bild: Bewaffnete Huthi-Rebellen feiern den Sieg in Saana
       
       SANAA dpa | Die Huthi-Rebellen im Jemen greifen nach ihrem
       Eroberungsfeldzug und dem Rücktritt des Präsidenten und der Regierung nach
       der Macht. Die schiitischen Aufständischen verkündeten am Freitag eine
       Übergangsverfassung. Danach wird Übergangspräsident Abed Rabbo Mansur Hadi
       durch ein noch zu wählendes fünfköpfiges Gremium ersetzt. Das Parlament
       soll demnach aufgelöst und von einem provisorischen Nationalrat mit 551
       Mitgliedern ersetzt werden.
       
       Die Huthi, die seit September die Hauptstadt Sanaa kontrollieren, wollen
       sich dauerhaft größeren Einfluss sichern. Der Stamm aus dem Norden fühlt
       sich seit Jahren von der sunnitischen Führung benachteiligt und hat schon
       mehrfach Aufstände angezettelt.
       
       Mit ihrer Machtübernahme stürzen die Aufständischen das ärmste Land
       Arabiens nun in die tiefste Krise seit dem Rückzug des Langzeitpräsidenten
       Ali Abdullah Salih vor drei Jahren.
       
       Die USA, Saudi-Arabien sowie andere Golfstaaten stehen in dem Konflikt an
       der Seite des bisherigen Präsidenten Hadi. Die US-Regierung wirft dem Iran
       vor, die Huthi-Rebellen zu unterstützen. Jemens Ex-Präsident Salih soll
       ebenfalls die Miliz fördern. Auf der anderen Seite stehen sunnitische
       Extremisten, Separatisten sowie das Terrornetzwerk Al-Kaida, das vor allem
       im Süden stark ist.
       
       Ein nationaler Dialog ist nun offenbar in weite Ferne gerückt. Denn wenige
       Stunden vor der Verkündung der Verfassung verließ laut Nachrichtenagentur
       Saba der UN-Sondergesandte Dschamal Benomar das Land, der zwischen den
       Konfliktparteien vermitteln wollte.
       
       Bereits im November hatte der UN-Sicherheitsrat sich eingeschaltet und
       Sanktionen gegen zwei Huthi-Führer und Salih verhängt, die Visa- und
       Kontosperrungen vorsahen. Vor zwei Wochen verschärfte sich die Situation
       jedoch weiter. Wegen des andauernden Aufstands der Huthis hatte am 22.
       Januar zunächst die Regierung den Rücktritt erklärt, und kurze Zeit später
       auch Präsident Hadi.
       
       6 Feb 2015
       
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