# taz.de -- Ärger um Katzen-Video auf Youtube: Es hat sich ausgeschnurrt
       
       > Ein Katzenbesitzer nimmt das Schnurren seines Haustieres auf und stellt
       > es auf Youtube. Damit soll er Urheberrechte verletzt haben.
       
 (IMG) Bild: Auch Katzengähnen hat auf manche Menschen eine sehr beruhigende Wirkung.
       
       BERLIN taz | Eine ganze Stunde [1][dauert ein Video], auf dem
       ausschließlich Katzenschnurren zu hören ist. Auf jeden Katzenfreund mag das
       entspannend wirken – auf alle anderen eher einschläfernd. Der
       Youtube-Nutzer „Digihaven“ hatte aus den Aufnahmen seiner Katze Phantom im
       März 2014 diese schier endlos lange Schleife fabriziert. Phantom schurrt
       eben sehr schön und kann vielleicht einigen Allergikern als Fake-Katze
       dienen, die weder Pflege noch Futter braucht. So weit, so langweilig.
       Spannender ist das, was fast ein Jahr nach der Veröffentlichung passiert
       ist.
       
       Angeblich gehören die Rechte an dem Schnurren dem Musiklabel EMI und dem
       Gitarrenhersteller PRS. Immer wieder werden auf Youtube
       Urheberrechtsverletzungen gemeldet, die dann automatisch bearbeitet werden.
       Das passiert oft, ohne dass die Videos von einem Menschen angesehen und
       bewertet werden, schreibt [2][TorrentFreak]. Stattdessen entscheiden so
       genannte [3][Content ID Bots] darüber, ob ein Sound so oder ähnlich auch in
       einem anderen Stück auftaucht. Das mag angesichts der Anzahl von Videos,
       die tagtäglich hochgeladen werden, verständlich sein. Youtube möchte damit
       verhindern, dass Nutzer Filme und Songs von Künstlern hochladen und so Geld
       machen.
       
       Doch immer wieder kommt es deshalb zu skurrilen Fehlern. Für das
       Youtube-System gehört der Schnurr-Sound zu „Focus“, einer
       Musik-Komposition. Doch noch gibt es Phantom und sein ausdauerndes
       Schnurren auf Youtube – nur die Möglichkeit, damit Geld zu verdienen, gibt
       es nicht mehr. Mittlerweile wurde das Video zusätzlich mit dem Aufruf
       versehen, derartige Vorgänge nicht mehr länger hinzunehmen.
       
       Digihaven nimmt es mit Humor: „Phantom ist momentan unabhängig, sucht aber
       nach einem Vertrag mit einem Indie-Plattenlabel. Die Anwälte von Phantom
       haben eine Beschwerde eingereicht und fordern darin zehn Pfund Katzenminze
       als Schadensersatz.“
       
       13 Feb 2015
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.youtube.com/watch?v=bZadyuv2utE
 (DIR) [2] http://torrentfreak.com/youtube-flags-cat-purring-as-copyright-infringing-music-150211/
 (DIR) [3] https://support.google.com/youtube/answer/2797370?hl=en
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hanna Voß
       
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