# taz.de -- Terrordrohung in Braunschweig: Karnevalszug fällt aus
       
       > Wegen angeblicher Terrorgefahr wird die Braunschweiger Narrenparade
       > „Schoduvel“ abgesagt. Andere Umzüge sind nicht konkret gefährdet.
       
 (IMG) Bild: Mit einem „Sprengstoffgürtel“ aus Energydrinks grüßt ein Braunschweiger Narr Polizeibeamte.
       
       VIERSEN taz | Der Braunschweiger Karnevalszug ist am Sonntag kurz vor dem
       Start wegen Anschlagsgefahr abgesagt worden. „Aus zuverlässigen
       Staatsschutzquellen war bekanntgeworden, dass eine konkrete Gefährdung
       durch einen Anschlag mit islamistischem Hintergrund vorliege“, teilte die
       Polizei Braunschweig mit.
       
       Die Braunschweiger Narrenparade „Schoduvel“ ist der größte Karnevalsumzug
       in Norddeutschland und nach Köln, Düsseldorf sowie Mainz der viertgrößte
       bundesweit. Knapp 300.000 Besucher waren erwartet worden.
       
       Der Zug sollte am Sonntag um 12 Uhr beginnen. In Abstimmung mit
       Oberbürgermeister Ulrich Markurth (SPD) und dem Zugmarschall Gerhard Baller
       sei die Parade kurzfristig abgesagt worden, teilte die Polizei mit.
       Besucher wurden aufgefordert, die Zugstrecke nicht aufzusuchen.
       
       Für die anderen Karnevalshochburgen gibt es nach Angaben des
       nordrhein-westfälischen Innenministeriums keine konkrete Terrorwarnungen.
       Die Rosenmontagsumzüge könnten wie geplant stattfinden, sagte Sprecher
       Ludger Harmeier. „Die Sicherheitslage ist seit Wochen bekannt und hat sich
       nicht verändert.“ Anders als in Braunschweig habe es für NRW und andere
       Bundesländer keine konkrete Drohung, sagte Harmeier. „Niemand sollte sich
       den Spaß am Karneval verderben lassen.“
       
       ## Grüne mit Charlie-Wagen in Köln
       
       In Köln hatte es vor Karneval großen Ärger wegen eines geplanten Charlie
       Hebdo-Wagens gegeben. Das Festkomitee Kölner Karneval hatte erst im
       Internet über ein Motiv abstimmen lassen und dann den Bau des Wagens doch
       noch abgesagt. Über Köln hinaus war die Entscheidung heftig kritisiert
       worden.
       
       Beim alternativen Geisterzug am Samstagabend, der anders als der strikt
       reglementierte Rosenmontagszug in Köln offen für alle ist, gab es dagegen
       Charlie Hebdo-Motive. Aus Protest gegen die Entscheidung des Festkomitees
       haben die Kölner Grünen ein eigenes Plakatmotiv entwerfen lassen, auf dem
       ein Karnevalist einen Vorhang über das ursprüngliche Charlie Hebdo-Motiv
       fallen lässt. „Ich bin Charlie Hebdo – gewesen“, steht darauf.
       
       Die Grünen haben die Kölner Jecken aufgerufen, das Motiv im Karneval
       massenhaft zu verbreiten. Es kann auf ihrer Homepage abgerufen werden. Das
       Plakat soll auch bei den Stadtteilumzügen am Dienstag gezeigt werden. Ob
       das klappt, wird sich zeigen: Der Zugleiter des Ehrenfelder Veedelzugs hat
       angekündigt, das Zeigen der Plakate unterbinden zu wollen.
       
       Deutschlands politischste Karnevalsparade ist der Düsseldorfer
       Rosenmontagszug. Dessen beißende und religionskritische Mottowagen des
       Satirikers Jacques Tilly bleiben bis zum Start der Parade geheim. Auch hier
       bleibt alles wie geplant. „Es gibt keine veränderte Sicherheitslage“, sagte
       Polizeisprecher Andre Hartwich. Seit Wochen seien die Sicherheitskräfte
       sensibilisiert. „Es gibt allgemein eine erhöhte Wachsamkeit“, sagte er.
       Auch die Fastnachtsumzüge im Südwesten sollen wie geplant stattfinden.
       
       15 Feb 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anja Krüger
       
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