# taz.de -- Anschlag in Mali: Schüsse auf einen Nachtclub
       
       > In einem bei Ausländern beliebten Club der malischen Hauptstadt Bamako
       > wird geschossen. Fünf Menschen sterben, darunter ein Franzose und ein
       > Belgier.
       
 (IMG) Bild: Die abgesperrte Straße des Lokals „La Terrasse“ am Tag nach dem Anschlag
       
       BAMAKO ap | Bei einem Angriff auf einen Nachtclub in der malischen
       Hauptstadt Bamako sind in der Nacht zum Samstag fünf Menschen erschossen
       worden, darunter mindestens ein Franzose und ein Belgier. Mindestens neun
       weitere Menschen wurden verletzt, wie die UN-Mission in Mali mitteilte.
       Darunter waren nach Angaben des Schweizer Verteidigungsministeriums zwei
       Soldaten aus der Schweiz. Frankreich und Belgien verurteilten den Anschlag.
       
       Er traf das Lokal „La Terrasse“, das bei Ausländern beliebt ist. „Dieser
       Angriff wurde von mindestens einer maskierten Person ausgeführt, die das
       Feuer auf die Gäste eröffnete“, hieß es in einer Mitteilung der UN-Mission.
       Augenzeuge Hamadou Dolo sprach von zwei Attentätern, die nach den Schüssen
       aus dem Club gekommen seien. Sie seien in einem Auto weggerast, das von
       einem Komplizen gesteuert worden sei.
       
       An der nächsten Ecke seien die Täter auf eine Polizeistreife gestoßen und
       hätten auf sie geschossen, sagte der Zeuge weiter. Der Fahrer des
       Polizeiwagens, ein Zivilist und ein Wachmann vor einem Privathaus seien
       getötet worden. Nach Angaben der Polizei wurden zwei Zeugen befragt, um den
       Tathergang zu klären.
       
       Frankreich hatte Anfang 2013 eine Militäroperation gegen Islamisten in Mali
       begonnen, die damals den Norden des Landes weitgehend unter ihrer Kontrolle
       hatten. Die mit Al-Kaida verbündeten Extremisten wurden zwar
       zurückgedrängt. Doch gibt es im Einsatzgebiet immer noch sporadische
       Kämpfe. In Bamako ist Gewalt dagegen selten.
       
       ## Wer sind die Verantwortlichen?
       
       Frankreichs Präsident François Hollande erklärte, die
       Sicherheitsvorkehrungen für französische Einrichtungen in Mali seien sofort
       verstärkt worden. Die französische Botschaft habe einen Krisenstab
       eingerichtet, um Staatsbürgern zu helfen. Frankreich eröffnete auch sofort
       ein eigenes Ermittlungsverfahren, wie es aus Justizkreisen in Paris hieß.
       
       Hollande kündigte ein Gespräch mit dem malischen Präsidenten Boubacar Keïta
       an, um seine Unterstützung zu signalisieren – ähnlich wie der malische
       Staatschef, der nach den Pariser Terroranschlägen vom Januar in die
       französische Hauptstadt gekommen war. Außenminister Laurent Fabius
       ergänzte: „Es muss alles getan werden, um die Verantwortlichen für dieses
       Verbrechen zu finden.“
       
       Der belgische Außenminister Didier Reynders bestätigte, dass ein Belgier
       unter den Opfern des „feigen Terrorakts‘ gewesen sei. Daneben soll es eine
       Reihe von Verletzten gegeben haben.
       
       7 Mar 2015
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Mali
 (DIR) Schwerpunkt Frankreich
 (DIR) Terrorismus
 (DIR) Belgien
 (DIR) Afrika
 (DIR) Mali
 (DIR) Mali
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Friedensabkommen für Mali: Ohne die Tuareg
       
       Ein Abkommen soll im westafrikanischen Mali Frieden bringen. Eine wichtige
       Gruppe, die Tuareg, unterschreibt nicht. Hat der Plan dennoch eine Chance?
       
 (DIR) Angriffe von Islamisten: Der Terror kehrt nach Mali zurück
       
       Bei einem Anschlag mitten in Malis Hauptstadt Bamako starben fünf Menschen.
       Ein UN-Camp in Kidal wurde mit Raketen beschossen.
       
 (DIR) Frankreichs Kampf in Nordafrika: Offensiv gegen die Dschihadisten
       
       Unter dem Namen „Barkhane“ geht Paris gegen Extremisten in Nordafrika vor.
       Doch ob das Problem mit militärischen Mitteln zu lösen ist, wird
       bezweifelt.