# taz.de -- Amnesty International zur Krim: Angriffe auf Pressefreiheit
       
       > Ob Tartaren-Zeitung oder Kindersendung: Medien auf der besetzten Krim
       > sind einer faktischen Vorzensur durch die russischen Behörden ausgesetzt.
       
 (IMG) Bild: Ordnungsgemäßes Feuerwerk zum Jahrestag der Besetzung der Krim am 18. März.
       
       LONDON dpa | Gut ein Jahr nach der Einverleibung der Halbinsel Krim durch
       Russland hat Amnesty International einen zunehmenden Druck der Behörden auf
       unabhängige Medien beklagt. Besonders betroffen sei die Minderheit der
       Krim-Tataren, teilte die Menschenrechtsorganisation in London mit. So
       müssten – bis auf eine Zeitung – alle tatarischsprachigen Medien zum 1.
       April 2015 den Betrieb einstellen und bei russischen Behörden eine neue
       Genehmigung beantragen.
       
       Amnesty-Sprecher Denis Krivosheev sprach von einem „eklatanten Angriff“ auf
       die Pressefreiheit, der als administrative Maßnahme getarnt sei. Eine
       wichtige Stimme auf der Krim drohe zu verstummen. „Sogar Kindersendungen
       müssen eingestellt werden – es klingt wie ein Aprilscherz, aber es gibt
       keinen Grund zum Lachen“, sagte Krivosheev.
       
       Amnesty warf den Behörden vor, die staatstreue Presse zu bevorzugen.
       Während russische Medien auf der Halbinsel Genehmigungen bereits erhalten
       hätten, seien sie den meisten Kommunikationsmitteln der tatarischen
       Minderheit „unter fadenscheinigen Gründen“ verwehrt worden. Nun drohe für
       den Weiterbetrieb eine hohe Geldstrafe.
       
       Nach einem Referendum auf der Schwarzmeer-Halbinsel am 16. März 2014 hatte
       sich Russland die Krim einverleibt. Die proeuropäische Führung der Ukraine
       und der Westen sehen darin einen Bruch des Völkerrechts.
       
       31 Mar 2015
       
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