# taz.de -- Streik beim RBB: Osterurlaub aus Protest
       
       > Hunderte Freie des Rundfunk Berlin-Brandenburg nehmen sich über Ostern
       > frei. Dadurch wird es zu Programmeinschränkungen kommen.
       
 (IMG) Bild: Vor dem Fernsehzentrum des rbb in Berlin droht im Mai ein Streik der freien Mitarbeiter
       
       Es sind genau 369 freie Mitarbeiter:innen des Rundfunks
       Berlin-Brandenburg (rbb), die sich entschieden haben, diese Woche über
       Ostern gleichzeitig Urlaub zu nehmen. #Wirsindnichtda heißt ihre Aktion.
       Anlass sind die gescheiterten Tarifverhandlungen über
       Beschäftigungsgarantien für freie Mitarbeiter:innen, [1][die seit September
       vergangenen Jahres] zwischen Verdi, dem Deutschen Journalisten-Verband
       (DJV) und der Geschäftsführung des rbb laufen.
       
       „Wir wollen ein Zeichen nach außen setzen, zeigen: der rbb braucht uns,
       ohne uns kann er [2][sein Programm nicht machen]“, sagt Christoph
       Reinhardt, Vorsitzender der Freienvertretung des rbb. Tatsächlich musste
       der Sender am Montag einräumen, dass es zu möglichen Einschränkungen im
       Programm des Rundfunks kommen könnte. Es sei möglich, dass es „stellenweise
       zum Ausfall von Sendungen oder zur Ausstrahlung von Ersatzsendungen“ komme,
       heißt es online auf der Seite des rbb.
       
       Die Ausstrahlung der Nachrichten von „rbb24 Abendschau“ und von „rbb24
       Brandenburg aktuell“ seien aber selbstverständlich gewährleistet. Davon sei
       vieles vergangene Woche schon vorproduziert worden, sagt Reinhardt, der
       selbst als Freier in der Politikredaktion arbeitet. Von den rund 3.500
       Mitarbeiter:innen arbeiten zwar etwa 1.500 frei, aber „die 369
       Urlaubsprotestierenden kommen vor allem aus den tagesaktuellen Ressorts“,
       sagt er.
       
       „Wir wollen eine Beschäftigungssicherung für arbeitnehmerähnliche Freie“,
       betont Reinhardt. Das heißt: eine Auftragsgarantie für langjährige Freie
       sowie die Sicherheit, nach mindestens sechs Jahren freier Arbeit für den
       Rundfunk unter normalen Umständen bis zur Rente für den Sender
       weiterarbeiten zu dürfen.
       
       ## Verhandlungen bisher gescheitert
       
       Das letzte Angebot des rbb sieht dennoch einen eingeschränkten
       Beendigungsschutz nach 20 Jahren vor. Daraufhin waren die Verhandlungen im
       März erst einmal eingestellt worden. Der rbb sei sich seiner „sozialen
       Verpflichtung“ gegenüber den Freien bewusst, heißt es auf der Seite des
       Senders. Eine Beschäftigungsgarantie, wie Freie sie zurzeit fordern, würde
       jedoch die Rundfunkfreiheit beeinträchtigen, so rbb-Programmdirektor Jan
       Schulte-Kellinghaus.
       
       Die Gewerkschaften haben derweil schon die nächste Aktion angekündigt: eine
       Kundgebung am 1. Mai vor dem Fernsehzentrum des rbb. Außerdem sei auch ein
       baldiger Warnstreik in Planung. Vor einem Jahr hatte die Streikaktion „Frei
       im Mai“ zu den nun gescheiterten Tarifverhandlungen geführt. Nun soll
       eventuell „Frei im Mai Vol. 2“ kommen.
       
       12 Apr 2022
       
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 (DIR) Ruth Lang Fuentes
       
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