# taz.de -- Kommentar Fifa: Schlimm, schlimm, schlimm
       
       > Die Fifa ist doch egal. Wir erinnern uns lieber an schöne Endrunden. Und
       > weil das so ist, wird sich so schnell nichts ändern bei der Fifa. Sepp
       > Blatter wird es freuen.
       
       Die vergangene Woche hat einmal mehr bestätigt, dass wirklich stimmt, was
       wir eigentlich immer schon über den Internationalen Fußballverband gewusst
       haben. Eine korrupte Bande ist das, die sich den Fußball zum Untertan
       gemacht hat.
       
       Darüber regen wir uns regelmäßig auf. Bestechungsgelder in Millionenhöhe,
       gekaufte Stimmen, Knebelverträge für alle, die ein Produkt verkaufen
       wollen, das auch nur ansatzweise mit der Fifa in Verbindung gebracht werden
       könnte - muss das nicht endlich einmal aufhören? Kann sich die Fifa nicht
       wandeln?
       
       Eine demokratische, transparente Fifa: Das wärs doch! Wünschen können wir
       uns das. Aber ist es uns nicht eigentlich völlig wurscht, wie der Fußball
       regiert wird?
       
       Was haben wir uns aufgeregt über die Kosten, die eine WM für ein Land wie
       Südafrika verursacht hat! Was haben wir uns echauffiert über den staatlich
       finanzierten Bau von Superstadien, für die es nach dem Turnier keine
       Verwendung mehr gibt!
       
       Und wie ungerecht fanden wir, dass die kleinen Händler, die im
       Stadionumfeld nur ein bisschen mitverdienen wollten, an den Lizenzgebühren,
       die die Fifa von ihnen verlangt, schier eingegangen sind! Und organisiert
       wurde das alles von diesen korrupten, alten Fifa-Männern. Schlimm, schlimm,
       schlimm.
       
       Aber bestimmt das unsere Erinnerung an die WM im vergangenen Jahr? Denken
       wir nicht vielmehr an Joachim Löws junge Gute-Laune-Gruppe? An den
       überlegenen Weltmeister Spanien und den in diesem Fall so hässlichen
       Finalgegner Niederlande? Der blaue Pullover Joachim Löws, an den können wir
       uns ebenso erinnern wie an die Weissagungen eines Tintenfisches. Jogi, Xavi
       und Oktopus Paul - das war die WM 2010.
       
       Und die Fifa? Die ist uns doch scheißegal. Weil das so ist, wird sich so
       schnell nichts ändern bei der Fifa. Sepp Blatter wird es freuen.
       
       1 Jun 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Rüttenauer
       
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