# taz.de -- Geplante Coronalockerungen: Die Maske wird noch gebraucht
       
       > Für eine erfolgreiche Impfkampagne ist es zu spät. Doch gerade deshalb
       > ist eine Maskenpflicht weiter dringend nötig.
       
 (IMG) Bild: Ab 20. März ist Frühling für die Nasen und Münder in Deutschland
       
       Zu den vielen Einsichten aus zwei Jahren Coronapandemie sollte eigentlich
       gehören, dass man das Ende aller Maßnahmen nicht vor dem Ende ihrer
       Notwendigkeit verspricht. Die deutsche Coronapolitik ist gegen diese
       Einsicht aber offenbar immun, weshalb die Ampelkoalition als würdiger
       Nachfolger der Groko im Februar, als sich die Rekord-Inzidenzkurve ein paar
       Tage lang leicht bückte, das Ende aller Maßnahmen versprach, für den 20.
       März.
       
       Der rückt nun greifbar nahe. Und mit Blick auf die derzeitige
       Coronasituation im Lande dämmert es Politiker:innen in Bund und
       Ländern doch allmählich, dass man den so genannten Freedom Day besser
       verschiebt.
       
       Das Virus feiert nämlich neue Rekorde. Mehr Infektionen denn je, steigende
       Hospitalisierungsraten und mehr als 1.000 Tote pro Woche, da hat nicht nur
       der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen, Janosch Dahmen, [1][den
       zutreffenden Eindruck, es sei zu früh für ein fröhliches Maskenbegräbnis].
       
       In Brandenburg will die grüne Gesundheitsministerin Ursula Nonnenmacher
       offenbar an strengen Beschränkungen festhalten, auch Rheinland-Pfalz könnte
       kurz vor dem Stichtag auf die Lockerungsbremse treten. Besser spät als nie,
       möchte man sagen, und der Bundespolitik Vergleichbares ans Herz legen. Aber
       mit Blick auf die geringen Impfraten ist das nicht einmal genug.
       
       Denn da ist noch eine Einsicht: Wer Lockerungen verspricht, erweckt nicht
       gerade den Eindruck, eine Impfung sei jetzt noch dringend nötig.
       Gleichzeitig zeigt die stagnierende Impfquote deutlich, dass hypothetische
       Anreize durch Zugangsbeschränkungen oder die Zulassung eines vermeintlich
       [2][impfgegnerfreundlichen Totimpfstoffs] wirkungslos verpufft sind.
       
       Für eine Impfkampagne, von der immer geredet wurde, die aber nie stattfand,
       ist es jetzt zu spät. Eine Verlängerung der bundesweiten Maskenpflicht, der
       Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen ist deshalb so dringend nötig wie
       die überfällige Entscheidung für eine Impfpflicht. Denn von allein, das
       sollte klar sein, wird dieses Virus eben nicht verschwinden.
       
       15 Mar 2022
       
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 (DIR) Kathrin Zinkant
       
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