# taz.de -- Arbeitskampf bei Amazon: Verdi gibt nicht auf
       
       > Vor Ostern wird bei Amazon mal wieder gestreikt – bis
       > Gründonnerstagabend. Aber der Onlineversandhändler lehnt
       > Tarifverhandlungen weiter ab.
       
 (IMG) Bild: Verdi-Streikposten vor dem Tor des Versandzentrums von Amazon in Koblenz
       
       BERLIN taz | Neue Streikaktionen bei Amazon kurz vor Ostern: An sechs
       Standorten beteiligten sich Beschäftigte des Onlineversandhändlers am
       Dienstag an Arbeitsniederlegungen. Nach Angaben der Verdi-Landesbezirke
       befanden sich von den insgesamt rund 10.000 Amazon-Mitarbeitern etwa 1.700
       Beschäftigte im Ausstand.
       
       Gestreikt wurde in den Logistikzentren Bad Hersfeld, Leipzig, Koblenz,
       Rheinberg und Werne sowie erstmalig bei der DVD-Versand- und
       Video-Streamingdiensttochter Amazon Prime Instant Video in Elmshorn. „Der
       Unmut bei Amazon wächst und das nicht nur in den klassischen
       Versandzentren“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.
       In den Logistikzentren sollen die Streiks bis zum Ende der Spätschicht am
       Donnerstag andauern.
       
       Amazon sprach von einer „sehr zurückhaltenden Streikbeteiligung“. Die
       überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter arbeite ganz normal. Es käme zu
       keinen Verzögerungen. „Wir liefern zu Ostern pünktlich“, versprach
       Deutschland-Chef Ralf Kleber. Einen Strich durch seine Rechnung könnten ihm
       allerdings die angekündigten Warnstreiks bei der Deutschen Post machen.
       
       Der Tarifkonflikt bei Amazon ist seit langem festgefahren. Seit nunmehr
       knapp zwei Jahren versucht Verdi mit einer Strategie der Nadelstiche,
       tarifvertraglich geschützte Einkommens- und Arbeitsbedingungen
       durchzusetzen. Ziel ist, den US-Konzern in Deutschland an die Tarifverträge
       des Einzel- und Versandhandels zu binden. Das lehnt Amazon strikt ab und
       verweist darauf, die Bezahlung der Mitarbeiter orientiere sich am oberen
       Bereich der Logistikbranche.
       
       „Wir geben keine Ruhe, solange es keine Tarifverträge gibt“, sagte
       Verdi-Chef Frank Bsirske auf einer Streikversammlung in Werne. „Dieser
       Kampf hat die Solidarität der gesamten Organisation, er ist notwendig und
       richtig“, gab sich Bsirske kämpferisch.
       
       31 Mar 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Pascal Beucker
       
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