# taz.de -- Rassismus im Fußball: Bananenwurf auf Weltmeister
       
       > WM-Held Roberto Carlos verlässt in Russland nach einer erneuten
       > Bananen-Attacke das Spielfeld. Der Brasilianer vermutet eine geplante Tat
       > mit rassistischem Hintergrund.
       
 (IMG) Bild: Fühlt sich rassistischen Attacken ausgesetzt: Fußballer Roberto Carlos.
       
       MOSKAU dpa | Roberto Carlos, brasilianischer WM-Held vergangener Tage, war
       stinksauer. Der 38-Jährige, der seit Anfang des Jahres Kapitän des
       russischen Erstligisten Anschi Machatschkala ist, verließ in der 90.
       Minute, ohne den Schlusspfiff des Schiedsrichters abzuwarten, das
       Spielfeld, nachdem im Spiel bei Krylja Sowjetow in Samara an der Wolga eine
       Banane nach ihm geworfen worden war.
       
       "Es war eine bittere Enttäuschung", meinte Roberto Carlos nachher. "Ich
       wollte einfach nicht mehr weiterspielen. Und glauben Sie mir, ich hätte das
       bei jedem Spielstand getan." Anschi führte zum Zeitpunkt des Bananenwurfs
       in der Nachspielzeit mit 3:0.
       
       "Das war keine Kurzschlussreaktion eines Fans, das war geplant", ist sich
       der Weltmeister von 2002 sicher. Es war bereits das zweite Mal in dieser
       Saison, dass gegnerische Fans im Austragungsland der Weltmeisterschaft 2018
       den dunkelhäutigen Linksverteidiger mit einem Bananenwurf rassistisch
       beleidigt haben. Roberto Carlos stellte unmissverständlich klar: ""Für
       Rassismus gibt es keinen Platz im Fußball. Russland darf hier keine
       Ausnahme sein." Russische Fußballfans sorgen immer wieder mit rassistischen
       und rechtsextremistischen Aktionen für Skandale.
       
       ## "Werden Bastard bestrafen"
       
       "Dies ist schlicht inakzeptabel", schimpfte Anschi-Trainer Gadschi
       Gadschijew. Krylja Samara entschuldigte sich am Donnerstag auf seiner
       Internetseite bei Roberto Carlos. "Wir werden jede Anstrengung auf uns
       nehmen, um den Bastard zu bestrafen, der diesen bemerkenswerten Spieler
       beleidigt hat", hieß es in einer Erklärung. Der Klub kündigte an, den
       Vorfall untersuchen zu wollen.
       
       Ligapräsident Andrei Fursenko kündigte unterdessen eine harte Strafe an.
       "Roberto Carlos ist der größte Fußballer, der nach Russland gekommen ist,
       um das Niveau der Ersten Liga und das Interesse an dem Spiel zu erhöhen",
       sagte Fursenko der russischen Zeitung Sport Express. Dem Tabellenvorletzten
       Samara drohen nach dem Skandal eine Geldstrafe und im Höchstfall drei
       Punkte Abzug.
       
       Ein ähnliches Vergehen von Fans gegen Roberto Carlos hatte den russischen
       Meister Zenit St. Petersburg im März dieses Jahres lediglich eine
       Geldstrafe eingebracht. 10.000 Euro wurden von der russischen Liga damals
       als Strafe festgesetzt. Der Brasilianer forderte vom russischen Verband,
       aber auch von der Europäischen Fußballunion Uefa und dem Weltverband Fifa
       eine genaue Untersuchung dieses rassistischen Vorfalls.
       
       23 Jun 2011
       
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 (DIR) WM 2011 – Mixed Zone
       
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