# taz.de -- das detail: Fußball, der moderne
       
 (IMG) Bild: DFB Schiedsrichter Deniz Aytekin im Spiel Gladbach gegen Köln
       
       Was zählt eine Schiedsrichterentscheidung heute überhaupt noch? Ist auf den
       Pfiff des Unparteiischen noch Verlass? Wenn doch jederzeit aus den Tiefen
       des Kölner Kellers alles wieder revidiert werden kann? Wie in
       Mönchengladbach am Samstag zum Beispiel; drei Strafstöße gab es dort, zwei,
       nachdem sich der VAR eingeschaltet hatte. Und obwohl das Rheinderby gegen
       Köln mit 3:1 am Ende an die Gladbacher ging, waren sich die Trainer Eugen
       Polanski und Lukas Kwasniok einig. Sie mögen beide den VAR nicht. Da stoßen
       sie wohl auch bei vielen Fans auf offene Ohren, die mittlerweile manch
       einmal lieber eine Fehlentscheidung mehr hätten – über die man sich später
       ausführlich aufregen kann – und dafür aber ein dynamischeres Spiel, in dem
       man auch seinen Emotionen freien Lauf lassen kann. „Im modernen Fußball ist
       es halt ein Elfmeter“, erklärte sich Schiedsrichter Deniz Aytekin nach dem
       Spiel in Gladbach. Ein klarer Knietreffer sei es gewesen, den er von seiner
       Perspektive gar nicht gesehen habe. Der „moderne Fußball“ versucht eben
       besonders fair zu sein, und dafür müssen menschliche Fehler unbedingt
       vermieden werden. „Mittlerweile habe ich auch eine Kamera im Ohr und
       gefühlt zehn Kilo Technologie am Körper“, meint Aytekin dazu. Vom Referee
       zum Roboter sozusagen. Oder wie Kaiserslautern-Trainer Torsten Lieberknecht
       nach der Niederlage gegen Hertha frustriert konstatierte: „Das ist wie
       Playstation. Ich kann die Bilder nicht mehr sehen.“ In Gladbach gab Aytekin
       am Ende übrigens noch einen dritten Elfmeter ohne VAR-Einmischung, im
       Nachhinein eine klassische, unmoderne Fehlentscheidung. Ruth Fuentes
       
       10 Nov 2025
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ruth Lang Fuentes
       
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