# taz.de -- Besetzung des Bierpinsels in Berlin: Polizei sorgt für erneuten Leerstand
       
       > Die Besetzung des Steglitzer Wahrzeichens wird noch am Samstag von der
       > Polizei beendet. 15 Personen wurden festgenommen.
       
 (IMG) Bild: Von der Polizei geräumte AKtivisten sitzen vor dem Bierpinsel
       
       Berlin dpa | Der „Bierpinsel“ ist eine Ikone der 1970er-Jahre-Architektur
       im Berliner Westen und steht seit Jahren leer. [1][Aktivist:innen haben
       ihn am Samstag besetzt] und damit gegen Leerstand und Immobilienspekulation
       in der Hauptstadt protestiert. Nachdem sie bereits am frühen Morgen in das
       Gebäude eingedrungen waren, machten sie die Besetzung am Samstagmittag
       öffentlich – prallel zu einem Kiezfest in der Schlossstraße.
       
       Kurz darauf rückte die Polizei an. Ihr zufolge seien mehrere Menschen
       rechtswidrig und gewaltsam in den „Bierpinsel“ eingedrungen. Sie hätten
       dort die Zugangsbereiche verstellt und so präpariert, dass die
       Einsatzkräfte mit Spezialwerkzeug anrücken mussten.
       
       „Im und am Objekt haben wir insgesamt 15 vermummte Personen festgenommen“,
       teilte die Polizei am Abend auf der Plattform X mit. Die
       Identifizierungsmaßnahmen zogen sich demnach in die Länge, da einige der
       Aktivisten ihre Fingerkuppen verklebt hatten.
       
       Der „Bierpinsel“ ist ein rundlicher, fast 50 Meter hoher Turm aus den
       1970er Jahren auf einer Art Stelze. Die Architekten Ralf Schüler und
       Ursulina Schüler-Witte, die auch das Veranstaltungscenter ICC entwickelt
       haben, hatten bei dem Entwurf einen Baum vor dem geistigen Auge. Die
       Berliner dachten beim Anblick eher an einen Rasierpinsel. Schnell
       etablierte sich daher der Name „Bierpinsel“.
       
       In ihm befanden sich wechselnd Restaurants, Cafés, Bars und auch eine
       Disco. Seit 2017 steht der Turm mitsamt seiner roten Farbe unter
       Denkmalschutz. Seit vielen Jahren wird er nicht mehr genutzt.
       
       Die Aktivisten hatten Flugblätter verteilt und Transparente aufgehängt, auf
       denen gegen Leerstand in Berlin protestiert wurde. Auf einem Transparent
       war „Bierpinsel für alle“ zu lesen. Auf Flugblättern wurde gefordert, das
       Bauwerk gemeinschaftlich zu nutzen. In einer Mitteilung der Organisatoren
       hieß es, die Besetzung solle Immobilienspekulation um das Gebäude beenden
       und einen Begegnungsort für alle schaffen. Es gebe bereits ein potenzielles
       Kollektiv, das sich vorstellen könnte, diese Pläne zu verwirklichen.
       
       19 Oct 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Besetzung-in-Berlin-Steglitz/!6121643
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Steglitz
 (DIR) Leerstand
 (DIR) Besetzung
 (DIR) Steglitz
 (DIR) Steglitz
 (DIR) Schwerpunkt Stadtland
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Besetzung in Berlin Steglitz: Der Bierpinsel ist wieder eröffnet
       
       Aktivist:innen haben am frühen Samstagmorgen den „Bierpinsel“ besetzt,
       aus Protest gegen Kürzungen und Leerstand. Auch die taz war früh auf den
       Beinen.
       
 (DIR) Bausünden in Steglitz: Parkplätze, Pisse, Privatisierung
       
       Die Architektur in Steglitz steht für Größenwahn und Scheitern. Bei einem
       Kiezspaziergang stößt man auf Investorenprojekte, Autobahnen und eine
       Rollerdisko.
       
 (DIR) Außenseiter der Architektur: Der Brutalismus in voller Anmut
       
       Er ist ein bauchiger Betonklotz und zeugt von Visionen in Sachen
       Architektur. Der Bierpinsel in StegIitz ist nicht einfach zu nehmen und
       Popgeschichte.