# taz.de -- Nationalgarde in den USA: Trump deutet Einsatz in New Orleans an
       
       > Obwohl die Kriminalitätsraten rückläufig sind, erwägt der US-Präsident
       > den Einsatz der Nationalgarde in mehreren demokratisch regierten
       > Großstädten.
       
 (IMG) Bild: Geht es nach Trump, patrouilliert auch hier bald die Nationalgarde: Die berühmte Bourbon Street in New Orleans, Mardi Gras, 2006
       
       Washington ap | US-Präsident Donald Trump hat einen möglichen Einsatz der
       Nationalgarde [1][in New Orleans] ins Spiel gebracht. Am Mittwoch
       (Ortszeit) deutete der Präsident an, dass er Truppen in die Stadt im
       US-Bundesstaat Louisiana entsenden könnte. „Wir treffen gerade eine
       Entscheidung“, sagte Trump Reportern im Oval Office. „Gehen wir nach
       Chicago? Oder vielleicht an einen Ort wie New Orleans, wo wir einen
       großartigen Gouverneur haben – Jeff Landry -, der möchte, dass wir kommen
       und einen sehr schönen Teil dieses Landes wieder in Ordnung bringen (…)“,
       sagte Trump. Er behauptete, New Orleans habe ein Kriminalitätsproblem, das
       die Nationalgarde innerhalb von zwei Wochen in den Griff bekommen würde.
       „Das würde uns zwei Wochen kosten – einfacher als in D.C.“
       
       Trump hat bereits die [2][Nationalgarde nach Washington entsandt] und die
       Polizei in der Hauptstadt unter Bundesaufsicht gestellt, um Gewalt und
       Kriminalität einzudämmen. Dazu gehörte auch die Räumung von
       Obdachlosenlagern. Trump rühmt sich inzwischen regelmäßig damit, Washington
       in eine „sichere Zone“ verwandelt zu haben. Laut Weißem Haus gab es seit
       dem Beginn des Einsatzes am 7. August mehr als 1.760 Festnahmen in der
       Hauptstadt.
       
       Zuletzt hatte Trump erklärt, auch in Chicago und Baltimore den Einsatz der
       Nationalgarde in Erwägung zu ziehen. Sowohl lokale als auch
       bundesstaatliche Verantwortliche sowie viele Bewohner lehnten das jedoch ab
       – darunter der Gouverneur von Illinois, JB Pritzker. Er erklärte, Chicago
       brauche und wolle keine bundesstaatliche Intervention.
       
       Da Washington ein Bundesdistrikt ist, unterliegt es besonderen gesetzlichen
       Regelungen, die dem Präsidenten die Befugnis geben, für bis zu 30 Tage die
       Kontrolle über die örtliche Polizei zu übernehmen. Ein Einsatz von Truppen
       zur Bekämpfung der Kriminalität in anderen, von Demokraten regierten
       Städten des Landes würde allerdings deutlich über bisherige Schritte
       hinausgehen.
       
       New Orleans ist eine überwiegend demokratisch wählende Stadt in einem
       republikanisch regierten Bundesstaat. Der republikanische Gouverneur Jeff
       Landry schrieb auf X: „Wir nehmen die Hilfe von Präsident @realDonaldTrump
       gerne an – von New Orleans bis Shreveport!“
       
       Das sieht Stadtrat Oliver Thomas anders. Er sagte, die Kriminalität in New
       Orleans sei rückläufig. Eine Entsendung der Nationalgarde nach New Orleans
       scheine politisch motiviert oder eine „massive Überreaktion“ zu sein. Auch
       Stadtrat Jean-Paul Morrell nannte es „lächerlich, die Nationalgarde in eine
       weitere amerikanische Stadt zu schicken, die nicht darum gebeten hat“.
       
       4 Sep 2025
       
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