# taz.de -- Tesla-Chef will Partei gründen: Elon Musk sagt Trump mit „Amerika-Partei“ den Kampf an
       
       > Tech-Milliärdar Elon Musk verkündet auf seiner Plattform X die Gründung
       > seiner eigenen Partei. Damit könnte er Trumps Republikanern gefährlich
       > werden.
       
 (IMG) Bild: US-Präsident kann er nicht werden: Tesla-Chef Elon Musk
       
       Washington afp | Im Wahlkampf war er noch der größte Geldgeber für
       [1][Donald Trump] – nun sagt [2][Tech-Milliardär Elon Musk] mit der
       Gründung einer eigenen Partei dem US-Präsidenten endgültig den Kampf an.
       „Heute wird die Amerika-Partei gebildet, um Euch Eure Freiheit
       zurückzugeben“, schrieb Musk am Samstag in seinem Onlinedienst X. Der
       reichste Mann der Welt sich in den vergangenen Wochen einen heftigen Streit
       mit Trump um ein vom Präsidenten durch den Kongress gedrücktes Steuergesetz
       geliefert.
       
       „Wenn es darum geht, unser Land mit Verschwendung und Korruption in den
       Bankrott zu treiben, leben wir in einem Ein-Parteien-System, nicht in einer
       Demokratie“, schrieb der Multimilliardär auf X weiter. Dieses System wolle
       er mit der Gründung der Amerika-Partei herausfordern.
       
       ## Musk sieht sich durch Umfrage bestätigt
       
       Die US-Politik wird seit dem 19. Jahrhundert von zwei Parteien dominiert:
       Trumps Republikanern und den Demokraten. In einer am US-Unabhängigkeitstag
       am Freitag gestarteten Umfrage auf X hatte Musk die Nutzer des
       Onlinedienstes gefragt, ob sie „Unabhängigkeit von dem Zwei-Parteien-System
       (manche würden Einheitsparteiensystem sagen) wollen“. 1,2 Millionen Nutzer
       nahmen an der Umfrage teil. Von diesen hätten 65 Prozent für eine neue
       politische Partei in den USA gestimmt, schrieb Musk am Samstag.
       
       „Mit einem Faktor von zwei zu eins wollt Ihr eine neue politische Partei –
       und Ihr sollt sie haben!“, erklärte Musk. Der Chef des Elektroautobauers
       Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX teilte zugleich ein Meme mit
       einer zweiköpfigen Schlange und schrieb dazu „Beendet das
       Ein-Parteien-System“.
       
       ## Konkurrenz für Republikaner
       
       Es ist unklar, welche politischen Auswirkungen der Schritt haben wird.
       Musks Partei könnte theoretisch die Republikaner bei den Zwischenwahlen zum
       Kongress im kommenden Jahr und auch bei den Präsidentschaftswahlen zwei
       Jahre später wichtige Stimmen kosten.
       
       Der Tech-Milliardär hatte bereits am Freitag, als Trump sein Steuergesetz
       feierlich unterschrieb, einen möglichen Schlachtplan veröffentlicht.
       Demnach will er einige Sitze im Repräsentantenhaus und Senat erobern und so
       zur entscheidenden Stimme bei wichtigen Gesetzesvorhaben werden.
       
       „Eine Möglichkeit, dies umzusetzen, wäre, sich gezielt auf zwei oder drei
       Senatssitze und acht bis zehn Wahlkreise zu konzentrieren“, schrieb Musk
       auf X. Alle 435 Sitze im US-Repräsentantenhaus werden alle zwei Jahre neu
       vergeben. Zudem wird alle zwei Jahre etwa ein Drittel der 100
       Senatsmitglieder, die eine Amtszeit von sechs Jahren haben, gewählt.
       
       ## Kein künftiger Präsident
       
       Musk selber darf nicht für das Präsidentenamt kandidieren, da er in
       Südafrika geboren ist. Die US-Verfassung schreibt vor, dass nur auf dem
       US-Staatsgebiet geborene Menschen Präsidenten werden dürfen.
       
       Der Tech-Milliardär hatte Trump im Präsidentschaftswahlkampf im vergangenen
       Jahr mit der Summe von schätzungsweise bis zu 280 Millionen Dollar (rund
       238 Millionen Euro) unterstützt und ihm nach dessen Amtsantritt im Januar
       mehrere Monate als Berater für den Bürokratieabbau gedient.
       
       Ende Mai hatte Musk seine Tätigkeit bei der Regierungsabteilung für
       staatliche Effizienz (Doge) dann aber beendet. Im Streit um Trumps
       Steuergesetz „Big Beautiful Bill“ überwarf er sich mit dem Präsidenten,
       beide überzogen sich anschließend mit gegenseitigen Drohungen und Kritik.
       
       ## Streit mit Trump
       
       Nach einer Zeit relativer Ruhe war der [3][Streit zwischen Musk und Trump
       Ende Juni] wieder mit voller Wucht entbrannt. Musk wandte sich vehement
       gegen Trumps Steuergesetz, griff republikanische Unterstützer des Vorhabens
       heftig an und drohte mit der Gründung seiner eigenen Partei. Trump wiederum
       deutete an, er könne den aus Südafrika stammenden Unternehmer abschieben
       lassen und staatliche Fördergelder für dessen Unternehmen stoppen.
       
       Musk warnte, dass das Gesetz der US-Wirtschaft massiv schaden und Millionen
       von Jobs vernichten würde. Am Freitag setzte Trump das Steuergesetz jedoch
       schließlich mit seiner Unterschrift in Kraft, nachdem es zuvor von beiden
       Kammern des Kongresses verabschiedet worden war.
       
       Mit dem Gesetzespaket werden Steuererleichterungen aus Trumps erster
       Amtszeit im Umfang von 4,5 Billionen Dollar (rund 3,8 Billionen Euro)
       verlängert. Zudem werden Steuern auf Trinkgelder und Überstunden gestrichen
       und zusätzliche Milliardensummen für die Verteidigung sowie den Grenzschutz
       freigegeben.
       
       Zur Gegenfinanzierung sind neue Schulden sowie Einschnitte bei der
       Gesundheitsversicherung für einkommensschwache Bürger vorgesehen. Vor allem
       wegen der erwarteten US-Rekordschulden gab es auch in den Reihen von Trumps
       Republikanern Widerstand gegen das Gesetz.
       
       6 Jul 2025
       
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